Der Name "Monkey Bread" kommt daher, weil es sich bei diesem Gebäck um Fingerfood handelt, das auch von Affen nicht anders gegessen werden würde. So zumindest eine gängige Theorie. Nancy Reagan, ein Fan dieses Gebäcks, trifft es auch sehr gut: Sie meinte, wenn man es zubereite, müsse man damit herumspielen, und das stehle einem die Zeit ("to monkey around").

Denn: Einzelne Germteigstücke werden zuerst in Butter und anschließend in einer Zucker-Zimt-Mischung gewälzt, in eine Gugelhupfform geschlichtet und dann gebacken. Das alles braucht ein bisschen Zeit. Durch das Wälzen in Butter und Zucker trennen sich die einzelnen Teigstücke später gut voneinander, und der Zimt-Zucker schmilzt zu einer karamelligen Sauce.

Monkey Bread.
Foto: Ursula Schersch

Klassisch wird Monkey Bread nach dem Backen oft noch zusätzlich mit einer Zuckerglasur, einer Karamellsauce oder einem Guss aus geschmolzener Butter und braunem Zucker beträufelt. Ich finde das Zupfbrot aber süß genug so, wie es ist, und verzichte deshalb darauf.

Einige Hinweise:

Zucker zum Wälzen: Wird ein brauner Zucker verwendet, der relativ grobkörnig ist, schmilzt dieser zwischen den einzelnen Teigstücken und entlang der Form überwiegend, aber eben nicht ganz. Bei den in der Form obenliegenden Teigstücken schmilzt der Zucker gar nicht, sondern wird zu einer knusprigen Zuckerkruste. Wer das Zucker-Knirschen beim Essen nicht mag, soll daher einen feinkörnigen Zucker verwenden.

Nur in Zucker wälzen (ohne Butter): Probeweise habe ich einige Teigstücke nicht in Butter, sondern nur in der Zucker-Mischung gewälzt. Auch diese Teigstücke lassen sich nach dem Backen abzupfen – wenn auch etwas schwerer. Außerdem sind sie trockener, da die karamellige Sauce zwischen den Stücken fehlt, zu der sich Butter und Zucker durch die Hitze verbinden.

Kuchenform: Klassisch wird Monkey Bread in einer Gugelhupfform gebacken. Hier habe ich eine kleine Gugelhupfform und zusätzlich eine kleine Kastenform verwendet. Die Menge reicht für eine große Gugelhupfform (mind. 2,5 Liter Fassungsvermögen). Eine Kranzform passt aber genauso. Wichtig ist, dass man sie nur halbvoll macht, da der Teig stark aufgeht.

Teig:

  • 270 ml warme Milch
  • 40 g Zucker
  • 7 g Trockengerm (oder 1/2 Würfel frischer Germ)
  • 40 g zerlassene Butter
  • 1 Ei (M)
  • 1,5 gestr. TL Salz (6 g)
  • 500 g Mehl (W 700)

Zum Wälzen:

  • 50 g zerlassene Butter
  • 100 g brauner Zucker (möglichst feinkörnig)
  • 3 leicht geh. TL gemahlener Zimt


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Den Teig entweder in der Küchenmaschine mit Knethaken oder von Hand zubereiten. Milch, Zucker und Germ in einer großen Schüssel mischen und 5 Minuten stehen lassen. Butter, Ei und Salz einrühren. Die Hälfte des Mehls zugeben und gründlich vermengen, dann den Rest des Mehls einrühren und in 5 bis 10 Minuten zu einem glatten Teig kneten.

Den Teig in einer sauberen, geölten Schüssel mit einem Deckel oder Frischhaltefolie zugedeckt bei Zimmertemperatur gehen lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat, rund 1 Stunde.

Foto: Ursula Schersch

Zucker und Zimt in einer Schüssel vermengen. In einer weiteren Schüssel die zerlassene Butter bereitstellen. Eine Gugelhupf- oder Kranzform gründlich buttern.

Foto: Ursula Schersch

Den aufgegangenen Germteig mit der Faust zusammenschlagen – das lässt nicht nur die Luft aus dem Teig, sondern kann auch befreiend wirken ;-)

Kleine Partien Teig direkt aus der Teigschüssel zupfen und zu Kugeln mit ca. 3 cm Durchmesser und 20 g formen (hier 50 Kugeln). Die Teigkugeln müssen keineswegs schön oder rund sein, und auch die Größe ist je nach Vorliebe variierbar. Wem es lieber ist, der kann den Teig auch zu dünnen Strängen ausrollen und in Stücke schneiden.

Jede Teigkugel in zerlassener Butter drehen, abtropfen lassen und dann im Zimt-Zucker wälzen. Am besten in Partien arbeiten – also zum Beispiel eine Hälfte des Teigs zu Kugeln formen (restlichen Teig abdecken), dann jede Kugel in der Butter drehen und anschließend im Zucker wälzen.

Foto: Ursula Schersch

Die Zimt-Zucker-Kugeln in die vorbereitete Form geben. Die Form sollte nur bis zur Hälfte (maximal zu zwei Dritteln) angefüllt werden, da der Teig noch stark aufgeht. Den Teig in der Form nicht zugedeckt rund 20 Minuten rasten lassen.

Währenddessen den Backofen auf 175 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Foto: Ursula Schersch

Das Monkey Bread rund 30 Minuten backen, bis der Teig aufgegangen ist. Bei Verwendung von zwei Formen verkürzt sich die Backzeit leicht.

Foto: Ursula Schersch

Die Form aus dem Ofen nehmen und 10-15 Minuten abkühlen lassen, dann auf einen Teller stürzen.

Stürzt man die Form zu bald, kann das Monkey Bread zerfallen, lässt man es ganz in der Form abkühlen, klebt der Teig oft in der Form.

Foto: Ursula Schersch

Das Zupfbrot schmeckt am besten, wenn es noch warm ist. Gutes Gelingen! (Ursula Schersch, 24.3.2021)

Foto: Ursula Schersch