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Inhaftierte wurden in 15 Bussen aus dem Insein-Gefängnis gebracht.

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"Stiller Protest", die Straßen blieben am Mittwoch leer.

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Rangun – In Myanmar sind mehr als 600 Demonstranten freigelassen worden, die wegen Protesten gegen den Staatsstreich des Militärs in Haft waren. "Wir haben heute 360 Männer und 268 Frauen aus dem Insein-Gefängnis entlassen", sagte ein hoher Beamter des berüchtigten Gefängnisses in Yangon. Medienberichten zufolge handelt es sich überwiegend um Studierende, die zuvor in Polizeistationen und Gefängnissen festgehalten worden seien. Ein Grund für den Schritt wurde zunächst nicht bekannt.

Am Mittwoch reagierten zahlreiche Menschen mit einem "Silent Strike" (stiller Streik) auf die Gewalt und auf Versuche der Junta, die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Die meisten Geschäfte blieben geschlossen, auch die Straßen waren selbst in der größten Stadt Yangon weitgehend leer.

Militär reagiert seit Wochen mit Repressionen

Jüngsten Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP zufolge sind seit dem Umsturz mindestens 275 Menschen getötet worden, mehr als 2.800 wurden zumindest vorübergehend festgenommen. Seit Wochen reagieren Polizei und Militär mit massiver Gewalt auf jeden Widerstand.

Am Dienstag seien allein in Mandalay im Norden des Landes mindestens fünf Menschen erschossen worden, darunter ein sieben Jahre altes Mädchen, das auf dem Schoß seines Vaters gesessen habe, sagte ein Anrainer der Deutschen Presse-Agentur. Ein Soldat habe im Stadtteil Chanmyathazi auf den Vater gezielt, aber das Kind am Bauch getroffen, schrieb "Myanmar Now".

Appell der katholischen Kirche

Die UNO zeigten sich in New York "zutiefst besorgt über die anhaltende Gewalt gegen Kinder" und forderten, das Leben junger Menschen zu schützen. Nach Schätzungen des Kinderhilfswerks Unicef sollen seit dem Putsch mindestens 23 Kinder getötet und elf weitere schwer verletzt worden sein.

Asiens oberste Vertreter der katholischen Kirche riefen in einem eindringlichen Appell zu Frieden in Myanmar auf. "Wir, die Kardinäle von Asien, schließen uns den flammenden Aufrufen an das Militär, die Politiker, die Demonstranten, alle religiösen Führer und die Kirche an: Frieden, Frieden, Frieden." Dieser sei möglich und notwendig, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichen Aufruf der Kardinäle laut Kathpress. (APA, red, 24.3.2021)