Weltweit sind derzeit viele Flugzeuge geparkt, das gilt auch für die AUA.

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Wien/Schwechat – Die erhoffte Erholung in der Luftfahrtbranche lässt auf sich warten. Die Corona-Krise trifft Airlines und Flughäfen schwer. Die AUA werde daher ihren angekündigten Sparkurs weiter verschärfen und bis 2023 mehr als 650 Jobs abbauen, kündigte die Fluglinie am Donnerstag an.

Der Flottenplan wird erneut angepasst, zwei weitere Airbus-Flugzeuge werden ins Ausgedinge geschickt. Die Flotte wird damit bis 2024 nicht wie bislang geplant auf 60, sondern auf 58 Flugzeuge schrumpfen. Heute wurden die Beschäftigten informiert. Damit einher geht eine verschärfte Gangart beim Jobabbau.

Kündigungen

Während bislang immer die Rede davon war, dass das Schrumpfen durch natürliche Fluktuation ausreichen werde (bis Ende Februar wurden so etwa 650 Vollzeitstellen abgebaut), heißt es nun, das werde diesmal nicht in allen Bereichen möglich sein.

Man wolle "möglichst wenige Kündigungen aussprechen" und gemeinsam mit den Betriebsräten temporäre Lösungen finden, heißt es bei der Airline. Geprüft werden etwa auch Teilzeitmodelle zur vorübergehenden Reduktion der Personalkapazität.

Tiefrote Bilanz

Anfang März musste AUA-Chef Alexis von Hoensbroech eine tiefrote Bilanz für das rabenschwarze Jahr 2020 präsentieren. Die Lufthansa-Tochter flog einen bereinigten operativen Verlust von 319 Millionen Euro ein. Ohne die staatliche Infusion von 150 Millionen sähe es noch düsterer aus. Die deutsche Mutter hat 2020 einen Verlust von 6,7 Milliarden Euro geschrieben.

Auf der Kostenseite "geht uns bei den Sparmaßnahmen die Fantasie nicht aus", hatte Alexis von Hoensbroech da erklärt und bereits in Aussicht gestellt, dass von den 60 Flugzeugen, die nach der Krise noch in Betrieb sein sollten, weitere auf längere Zeit stillgelegt oder vielleicht ganz ins Ausgedinge geschickt werden. Von einem verschärften Personalabbau war da noch nicht die Rede.

Zuversichtlich für Sommer

Für den Sommer zeigt sich das Management der Fluglinie trotz aller Widrigkeiten zuversichtlich. Die Buchungslage für die diesjährige Urlaubssaison entwickle sich positiv, das Angebot auf der Langstrecke werde ab Ostern aufgestockt. "Für die Hochsaison sind Tag für Tag neue Buchungseingänge zu verzeichnen, beispielsweise in den letzten zwei Wochen ein Anstieg der Neubuchungen für Juni bis August um 50 Prozent, im Vergleich zu Buchungen im Jänner für die gleiche Periode", sagte Vertriebsvorstand Michael Trestl.

Kritik von FPÖ

Scharfe Kritik am angekündigten Jobabbau kommt am Donnerstag von der FPÖ. Die AUA sei im vergangenen Jahr mit 450 Mio. Euro vom österreichischen Staat gerettet worden, dabei seien weder eine Standort- noch eine Jobgarantie fixiert worden, kritisierte FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer. "Für diesen Job-Abbau trägt alleine die österreichische Bundesregierung die Verantwortung", so Hofer. (rebu, APA, 25.3.2021)