Dass bei der AUA noch mehr Jobs abgebaut werden, ist für die Belegschaft ein Jammer. Schon bisher haben Hunderte freiwillig das sinkende Schiff verlassen. Geschieht kein Wunder, verlieren in den kommenden zwei Jahren weitere 650 Mitarbeiter ihre Jobs. Die Luftfahrtbranche hat sich für Beschäftigte vom sicheren Arbeitgeber zum Sprungbrett ins Ungewisse gewandelt.

Bisher hat die Lufthansa-Tochter versprochen, den Personalabbau mit natürlichen Abgängen durchzuziehen. Doch angesichts der schleppenden Erholung dürfte das nicht reichen. Findet man für die überzähligen Crewmitglieder keine Jobs – etwa bei einer Konzernschwester –, drohen Kündigungen.

Dass bei der AUA noch mehr Jobs abgebaut werden, ist für die Belegschaft ein Jammer.
Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Die Opposition tobt. 450 Millionen Euro bekam die Lufthansa-Tochter an Staatshilfe, 150 davon als nicht rückzahlbare Infusion. Ob der staatlich garantierte Kredit jemals zurückgezahlt werden kann, steht in den Sternen. ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz, sein Chefverhandler Gernot Blümel und nicht zuletzt der grüne Koalitionspartner hätten jämmerlich versagt, lautet der Succus der Kritik. Sie hätten nämlich auf eine ordentliche Standort- und Beschäftigungsgarantie verzichtet. Dabei hätte man so einen Jobabbau verhindern können, ist man bei SPÖ, FPÖ und der Gewerkschaft überzeugt.

Das ist nicht ganz falsch. Die Standortgarantie ist wenig wert, wenn es ans Eingemachte geht. Sie ist an den wirtschaftlichen Erfolg in Wien geknüpft. Eines ist aber klar: Auch Österreich hatte ein veritables Interesse, sich eine nationale Airline zu halten, und setzte dafür Staatsgeld ein. Kaum eine Partei ist in dieser Frage ausgeschert. Und jedem war klar, dass das die Rettung der AUA damit nicht garantiert ist. Jetzt muss sie unter schwierigen Bedingungen – inklusive Jobabbau – flügge werden, damit tausende Mitarbeiter ihre Jobs behalten können. Dass sie das nicht ist, verdankt sie auch heimischen Politikern, die Veränderungen in der Vergangenheit verhindert haben. (Regina Bruckner, 25.3.2021)