Thomas Maurers Vater starb, weil der Impfbescheid viel zu spät kam.

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"Irgendwann ist alles einmal – zumindest auch – lustig. Wenn das stimmt, dann ist das eine gute Nachricht für all diejenigen unter uns, denen nach einem Jahr Lockdown langsam der Schmäh auszugehen droht."

Kabarettist Thomas Maurer bewegte am Donnerstagabend in der Comedyserie "Die Tafelrunde" auf ORF III (ab Minute 37:00) mit einem ungewöhnlichen Auftritt. Nachdem der Wiener anfangs erwartbar über die Corona-Maßnahmen und das katastrophale Krisenmangement der Regierung ebenso herzog wie über die Corona-Leugner, wechselte er zum Thema Impfen und zu seinem Vater. Der gelte mit seinen 79-Jahren und einer Sauerstoffflasche für zu Hause seit Frühjahr 2020 als Hochrisikopatient und sei für eine frühere Impfung vorgesehen.

Den Föderalismus nicht kränken

Nachdem die Impfkampagne kürzlich endlich angelaufen sei, sei auch eine diesbezügliche Anordnung endlich in Kraft getreten. Allerdings nur als "verbindliche Leitlinie", man wolle ja die Landeshauptleute und ihre Föderalismus-Allmacht nicht kränken.

Vor zehn Tagen kam dann ein Anruf aus dem Krankenhaus, so Maurer: "Nur so als Faustregel, wenn einem mitten in einer Pandemie das Spital sagt, man darf jemanden um zehn Uhr in der Nacht in der Intensivstation besuchen – das ist normal kein gutes Zeichen."

Er habe dann seinen an Covid erkrankten Vater besucht, am nächsten Tag war dieser tot: "Das ist natürlich kein welthistorisch bedeutsames Ereignis, aber doch schade, ich habe den ganz gern mögen."

Am Ende des Auftritts kommt die bittere Pointe: "Zwei Tage später war dann eh in der Post die Benachrichtigung, dass er sich zur Impfung voranmelden kann." (red, 26.3.2021)