Österreich peilt gegen die Färöer einen Pflichtsieg an.

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Wien – Vor dem WM-Qualifikationsspiel am Sonntag (20.45 Uhr/live ORF 1, DAZN und im STANDARD-Ticker) im Wiener Happel-Stadion gegen die Färöer ist die Ausgangsposition für Österreichs Fußball-Nationalmannschaft klar. Alles andere als ein Sieg über die Nummer 107 der FIFA-Weltrangliste wäre nicht nur eine Blamage, sondern auch ein massiver Rückschlag im Kampf um einen Startplatz bei der Endrunde 2022 in Katar. Teamchef Franco Foda gab die Marschrichtung vor: "Für uns zählen nur drei Punkte."

Offene Aufstellungsfragen

Der Coach kündigte im Vergleich zum 2:2 am Donnerstag in Glasgow gegen Schottland "drei oder vier" Veränderungen an. Ob die zuletzt angeschlagenen Marcel Sabitzer und Valentino Lazaro einsatzbereit sind, entschied sich wohl erst im Abschlusstraining am Samstagabend. Definitiv fehlen werden die verletzten Martin Hinteregger, Julian Baumgartlinger und Konrad Laimer sowie der in China weilende Marko Arnautovic.

Zur Aufstellung gab es von Foda wie gewohnt keine Angaben, offen ist unter anderem die Torhüter-Position. Wer auch immer im ÖFB-Tor stehen wird, muss sich wohl darauf einstellen, nur selten gefordert zu werden. Die ÖFB-Auswahl kann sich nämlich laut Foda auf einen tiefstehenden Gegner gefasst machen. "Da müssen wir geduldig sein, auf unsere Möglichkeiten lauern und die dann eiskalt ausnützen", meinte der 54-Jährige.

Für Franco Foda zählen am Sonntag "nur drei Punkte".
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Im Vergleich zum Auftritt im Hampden Park gebe es Steigerungspotenzial. "Da haben wir von hinten zu langsam rausgespielt. Wir müssen uns auch bei Standardsituationen verbessern", sagte Foda. Zudem seien die richtige Balance und Kreativität gefragt. "Wir brauchen Spieler, die auf engem Raum Lösungen haben."

Hoffenheim-Legionär Christoph Baumgartner sagte: "Es kann sein, dass wir Geduld brauchen. Da müssen wir cool bleiben", forderte der 21-Jährige.

Foda sieht "extreme Weiterentwicklung der Färöer"

Die Färöer starteten am Donnerstag so wie Österreich mit einem Unentschieden in die WM-Qualifikation – gegen die Republik Moldau gab es auswärts ein 1:1. Da die Inselkicker im Vorjahr ihre Nations-League-Gruppe in Liga D ohne Niederlage für sich entschieden, ist die Truppe des schwedischen Trainers Hakan Ericson nun schon seit sieben Bewerbspartien ungeschlagen. "Sie spielen kompakt in einem 4-4-2, versuchen aber auch, Fußball zu spielen", sagte Foda. "Sie haben sich in den letzten Jahren extrem weiterentwickelt und haben viele Legionäre."

Trotz aller Warnungen vor dem Gegner geht Foda nicht davon aus, dass es für die ÖFB-Auswahl gegen die Färöer eine ähnliche Blamage wie beim 0:1 in Landskrona 1990 setzt. "Mit solchen Szenarien beschäftige ich mich nie. Meine Aufgabe ist es, meine Mannschaft bestmöglich auf das Spiel vorzubereiten", betonte der Nationaltrainer.

Foda: "Haushoher Favorit"

Die Färinger können laut Foda ziemlich unbeschwert einlaufen. "Sie haben nichts zu verlieren, wir sind haushoher Favorit", meinte der Deutsche. "Aber bei allem Respekt, den wir vor dem Gegner haben – wir müssen drei Punkte holen, wenn wir uns qualifizieren wollen."

Besonders wünschenswert wäre ein Kantersieg, schließlich zählt in der WM-Qualifikation im Gegensatz zu UEFA-Bewerben zunächst das Torverhältnis und erst dann das direkte Duell. "Da wäre ein frühes Tor ein Vorteil, aber der Fußball ist kein Wunschkonzert", erklärte Foda.

Schiedsrichterin im Einsatz

Geleitet wird das Spiel von der Ukrainerin Katerina Monsul. "Für uns Spieler ändert sich eigentlich nicht wirklich viel. Der Umgang mit einer Dame ist vielleicht ein bisschen anders, man schreit vielleicht nicht gleich hin", sagte Baumgartner.

Ähnlich äußerte sich Foda. "Die Regeln sind für alle gleich. Gegenüber einer Dame ist man immer freundlicher, keine Frage", erklärte der Deutsche.

Für seine Mannschaft geht es danach am Mittwoch wieder im Wiener Prater mit dem Spiel gegen Gruppenfavorit Dänemark weiter. (APA, red, 27.3.2021)