Andreas Hanger war zu Gast in der "ZiB 2".

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Dass er ihm doch glatt einen von zwei Magistertiteln unterschlug, wird in der "Familie" womöglich nicht gut ankommen, denn Thomas Schmid ist MMag. Parteifreund Andreas Hanger bezeichnete den umstrittenen Öbag-Chef am Montag in der ZiB 2 gezählte sieben Mal aber nur als "Magister Schmid". Mut zur Lücke im Land der Titelgeilheit? Und ist die ÖVP plötzlich bescheiden geworden?

Mitnichten, denn für den Auftritt des stellvertretenden Vorsitzenden im Ibiza-U-Ausschuss ist das Wort Chuzpe noch ein Euphemismus. Die Heuchler, das sind die anderen, sagte er mit dem Selbstverständnis eines ÖVP-Politikers, der in die ZiB 2 geschickt wurde, weil die Kernfamilie nicht kommen wollte.

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Ausgeschrieben und bestellt

Die Ausschreibung und Bestellung Thomas Schmids zum Öbag-Chef habe "internationalen Maßstäben" entsprochen. Schließlich wurde Schmid vom Aufsichtsrat bestellt. Dass Schmid sich diesen zuvor selbst ausgesucht und die Ausschreibung mitgeschrieben hatte, darauf wollte Hanger nicht groß eingehen. Er habe sich schließlich extra noch einmal versichert, dass die Ausschreibung internationalen Standards entsprochen habe. Bei wem? Beim Konstrukteur seines Jobs selbst? Na dann, alles supersauber.

Man solle "Magister Schmid" doch an seinen Taten messen: fünf Milliarden Euro Wertzuwachs!, wurde er nicht müde zu betonen. Dass die ÖVP laut den Chatprotokollen steuerbare Aufsichtsräte gesucht habe, wollte Hanger ebenso wenig kommentieren wie die Frage Armin Wolfs, ob Schmid auch Druck auf andere Kirchenvertreter ausgeübt habe. "Sie fragen mich Dinge, die ich nicht sagen kann ..." Er sei nicht dabei gewesen. Halt nur ein einfaches Familienmitglied. (Oliver Mark, 30.3.2021)