Eine Dosis des Johnson-&-Johnson-Vakzins reicht für einen Schutz gegen das Coronavirus aus.

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Seit 11. März ist der Impfstoff Ad26.COV2.S für Personen ab 18 Jahren zugelassen. Entwickelt wurde er von der belgischen Pharmafirma Janssen, die zum US-Konzern Johnson & Johnson gehört. Am 19. April sollen die Impfstofflieferungen in die EU starten. Österreich hat 2,5 Millionen Dosen bestellt.

Gegenüber den Vakzinen von Biontech/Pfizer, Moderna und Astra Zeneca hat das Johnson-&-Johnson-Vakzin einen entscheidenden Vorteil: Nur eine Impfdosis ist nötig.

Frage: Um was für einen Impfstoff handelt es sich bei Ad26.COV2.S?

Antwort: Wie der Impfstoff von Astra Zeneca ist auch Ad26.COV2.S ein vektorbasierter Impfstoff. Das bedeutet: Das Vakzin enthält einen Krankheitserreger, in diesem Fall ein unschädlich gemachtes Adenovirus, als Transportmittel. Über dieses Trägervirus wird der genetische Bauplan für das Spike-Protein des Coronavirus in die Zellen geschleust. Die Zellen bauen das Spike-Protein selbstständig nach, das Immunsystem bildet dann Antikörper dagegen.

Frage: Wie wirksam ist der Impfstoff?

Antwort: In einer klinischen Studie mit 44.000 Teilnehmern führte das Präparat zwei Wochen nach der Verabreichung innerhalb der Impfgruppe zu einer 67-prozentigen Reduktion der symptomatischen Covid-19-Fälle im Vergleich zur Placebogruppe. Laut der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) weist das Vakzin deshalb eine Wirksamkeit von 67 Prozent auf. Vor schweren Verläufen schützt die Impfung aber deutlich besser. Ab dem 28. Tag nach der Impfung lag der Schutz vor schweren Verläufen bei 85,4 Prozent.

Frage: Was unterscheidet den Impfstoff von den anderen in der EU zugelassen Impfstoffen?

Antwort: Anders als die Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und Astra Zeneca muss das Vakzin nur einmal verabreicht werden. Außerdem kann es – ebenso wie der Impfstoff von Astra Zeneca – bei Temperaturen zwischen zwei und acht Grad Celsius gelagert werden. Womit er leichter auch durch Hausärztinnen und Hausärzte verimpft werden könnte.

Frage: Schützt das Vakzin auch vor Mutationen?

Antwort: Unternehmensangaben zufolge schützt der Impfstoff auch gegen Varianten des Coronavirus: nämlich die sogenannte brasilianische Variante P.2 und die südafrikanische Variante B.1.351. Grund für diese Annahme ist, dass die Studie, die der Zulassung in der EU zugrunde liegt, auch Probanden aus Brasilien und Südafrika – wo die Mutanten das Infektionsgeschehen schon lange mitbestimmen – miteinschließt. In Brasilien zeigte der Impfstoff eine Wirksamkeit von 68,1 Prozent, in Südafrika lag sie bei 64 Prozent. Vor schweren Krankheitsverläufen schützt der Impfstoff bei beiden Varianten ähnlich gut wie beim Wildtyp. Die Aussagekraft der Studie ist in diesem Punkt aber umstritten, denn in Brasilien und Südafrika waren die Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer sehr jung und damit nicht repräsentativ.

Frage: Wo wird der Impfstoff bereits eingesetzt?

Antwort: Derzeit wird der Impfstoff in den USA und in Südafrika verimpft. Auch für Kanada besteht eine Zulassung. (Eja Kapeller, Julia Palmai, 31.3.2021)