Das März-Ende nutzt Xiaomi für Vorstellungen in fast täglicher Abfolge. Erst vor kurzem präsentierte man mehrere Accessoires und Smartphones, darunter das Mi 11 Pro und Ultra, nun folgt man mit einem Novum in der eigenen Produktgeschichte. Mit dem Mi Mix Fold bringt Xiaomi sein erstes faltbares Handy auf den Markt und tritt damit vor allem gegen Samsung und Huawei an.

Featuretechnisch gedenkt man dabei zu klotzen. Hauptattraktion ist ein biegsames OLED-Display, das im zugeklappten Zustand auf der Innenseite liegt. Geöffnet entfaltet es sich auf eine Fläche von 8 Zoll mit WQHD+-Auflösung (2480 x 1860 Pixel). Es unterstützt HDR10+ sowie Dolby Vision und verspricht hohe Helligkeit. Allerdings werden Inhalte in maximal 60 Hz wiedergegeben.

Zwei Displays und duales 5G

Auf der Außenseite findet sich ein 6,52-Zoll-AMOLED-Panel, welches außerordentlich schmal ausfällt. Das Seitenverhältnis wird mit 27:9 angegeben, die Auflösung mit 2520 x 840 Pixel. Hier gibt es HDR10+-Support sowie eine Abspielrate von bis zu 90 Hz. Vier Lautsprecher und ein eigener Soundalgorithmus sollen bei Verwendung des Faltdisplays ein räumliches Klangerlebnis erzeugen.

Wenig überraschend hat man Qualcomms Spitzenchip Snapdragon 888 als Plattform auserkoren. Er arbeitet, je nach Modell, mit 12 oder 16 GB RAM zusammen. Der Onboardspeicher bietet 256 oder 512 GB an Platz. Eine Mischung aus Graphen, wärmeleitendem Gel und einer Vapor Chamber-Kühlung sollen für stabile und starke Performance bürgen. Das "Butterfly" genannte Kühlsystem soll nicht nur Abwärme des Prozessors abführen, sondern auch jene des Schnelladesystems und der 5G-Antennen.

Apropos 5G: Das Mi Mix Fold besitzt zwei SIM-Slots und unterstützt in beiden eine aktive 5G-Anbindung. Dazu gibt es auch Wifi 6 (802.11ax). Der Akku bietet eine Gesamtkapazität von 5020 mAh, aufgeteilt in zwei gleich große Zellen und kann mit bis zu 67 Watt Leistung geladen werden. Binnen 37 Minuten soll er sich per USB-C-Port vollständig aufladen lassen. Wireless Charging ist nicht möglich.

Xiaomi

Flüssige Kameralinse und eigener Bildsignalprozessor

Geprotzt wird auch bei der Kamera, die drei Sensoren mitbringt. Das Hauptmodul ist ein Samsung Isocell HM2-Sensor mit einer Auflösung von 108 MP. Ergänzt wird er von einer Ultraweitwinkelkamera (123 Grad) mit 13 MP. Dazu gesellt sich eine Telemakro-Kamera mit 8 MP, in der die erste "flüssige" Kameralinse in einem Smartphone zu finden ist.

Es handelt sich um einen mit transparenter Flüssigkeit gefüllten Film, der mit Hilfe eines Motors verformt wird, um damit ähnlich zu fokussieren, wie das menschliche Auge. Realisiert werden damit nicht nur Nahaufnahmen, sondern auch ein optischer Dreifachzoom. Auch extrem hohe oder niedrige Temperaturen sollen diesem System nichts anhaben. Die Flüssigkeit soll zwischen -40 und +60 Grad unbeeinflusst bleiben.

Die Fotoqualität verbessern soll der Surge C1, ein von Xiaomi selbst entwickelter Bildsignalchip. Er steuert den Autofokus, den Weißabgleich und die Belichtung, ohne dabei den Stromverbrauch merklich zu erhöhen – verspricht jedenfalls der Hersteller.

Teurer Spaß

Während es noch kein Startdatum oder eine Preisangabe für den internationalen Markt gibt, geht schon aus den Angaben für China hervor, dass das Mi Mix Fold eher kein Schnäppchen wird. Die Vorbestellung ist dort in Kürze möglich. Für die Basisausgabe (256/12 GB) müssen Kunden knapp 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) zahlen, für die Maximalausstattung (512/16 GB) sind 13.000 Yuan (rund 1690 Euro) zu veranschlagen. Die Europapreise liegen in der Regel noch einmal deutlich darüber. (gpi, 30.3.2021)