Der Landeschef des Burgenlandes, Hans Peter Doskozil, im "Report".

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Womöglich sind Sie orientierungslos. Verständlich. Der deutsche Bürger darf nach Mallorca fliegen. Innerhalb des Heimatlandes soll er jedoch gefälligst von Urlaubsreisen Abstand nehmen. Auch jener Impfstoff, der "A" als ersten Buchstaben führt, kommt mittlerweile auf ein paar verwirrend widersprüchliche Empfehlungen. Zudem erinnert die Kommunikation von Politik und Medizin bisweilen an Alan Greenspan, den legendären Vorsitzenden der US-Notenbank, der gern wolkig sprach. "Wenn Sie das Gefühl haben, mich verstanden zu haben, muss ich mich unklar ausgedrückt haben", gab er einst in etwa von sich. Solch ironieprallen Sätze spricht der Landeschef des Burgenlandes, Hans Peter Doskozil, im Report nicht. Und in einem Punkt bringen seine Worte regelrecht Klarheit: Politik ist auch Quälerei.

Offenbar zerrissen zwischen Eigeninteressen, jenen anderer Bundesländer, solchen des Bundes und steigenden Infektionszahlen fordert "Dosko" leidend, "vom Reagieren ins Agieren zu kommen". Dass er selbst nicht mit Wien bei der Verlängerung des Lockdowns mitgeht? Schuld sei Niederösterreich! Bis Freitag will er Johanna Mikl-Leitner überreden, mitzumachen, damit die Ostregion als Ganzheit schließt. Widrigenfalls möge der Gesundheitsminister ein Verordnungsmachtwort sprechen.

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Doskozil würde folgen, Weigerung "wäre Utopie". Susanne Schnabl wendet ein, alles komme zu spät, die Corona-Lage sei vorige Woche schon besorgniserregend gewesen. Ja, aber, so Doskozil: Es habe Medizinerstimmen gegeben, die meinten, "eine kontrollierte Öffnung wäre auch eine Strategie" ... Alles quälend und natürlich verwirrend. (Ljubiša Tošic, 31.3.2021)