Sorgte für Verwunderung: ";l;;gmlxzssaw".

Foto: Twitter

"Despite the negative press covfefe" – mit dieser mitternächtlichen Twitter-Botschaft sorgte US-Präsident Trump im Mai 2017 für weltweites Stirnrunzeln. Einige Stunden später verschwand die Botschaft, der mittlerweile aus dem Amt geschiedene Unternehmer beharrte allerdings darauf, dass ihm kein Fehler unterlaufen sei und die Botschaft so gemeint wie geschrieben war. Im Allgemeinen wird aber vermutet, dass er eigentlich "press coverage" schreiben wollte, ehe er die Nachricht nach fehlerhafter Eingabe des Wortes versehentlich abschickte. Egal ob Absicht oder nicht, die Netzgemeinde freute sich jedenfalls über ein neues Meme.

Ähnlich könnte es auch dem obersten US-Militärkommando (US Strategic Command) ergehen, das auch die Oberhoheit über das nukleare Arsenal der Vereinigten Staaten hat. Dort tauchte am Montag (29. März) ebenfalls eine mysteriöse Nachricht auf, deren Memefizierbarkeit aufgrund mangelnder Lesbarkeit hinterfragt werden darf.

Virale Zeichenwurst

";l;;gmlxzssaw" lautete die Kombination aus Strichkommata, Konsonanten und einem einzelnen Vokal. Und sie sorgte prompt für einige Verwunderung und Belustigung. Wurde versehentlich der Startcode für die Atomraketen veröffentlicht? Wurde der Account erfolgreich gehackt? War eine hinterhältige Katze am Werk? War es ein kryptografisches Rätsel für interessierte Bewerber?

Eine halbe Stunde lang rätselten Nutzer, ehe das Kommando selbst auf den Tweet antwortete: "Entschuldigung für jegliche Verwirrung. Bitte ignorieren Sie dieses Posting." Einige Zeit später wurden Ausgangs-Tweet und Reaktion schließlich gelöscht, hatten bis dahin aber natürlich bereits begonnen, sich in sozialen Netzwerken zu verbreiten.

Nachdem der Hintergrund immer noch nicht aufgeklärt war, übermittelte der Journalist Mikael Thalen eine Anfrage an das US Strategic Command gemäß dem Informationsfreiheitsgesetz (FOIA). Und schon vier Stunden später, was für solche Auskünfte unüblich schnell ist, erhielt er eine Replik, berichtet er für "Daily Dot".

Kleinkind am Keyboard

Diese dürfte gerade während der Pandemie wohl auf einiges Verständnis stoßen. Der Betreuer des Twitter-Accounts arbeitete an diesem Tag im Homeoffice und ließ seinen Computer für kurze Zeit unbeaufsichtigt, während der Twitter-Client geöffnet war.

Sein "sehr junges Kind nutzte diese Situation aus, um mit der Tastatur zu spielen", heißt es weiter. Dabei sei, ohne Absicht, besagte Nachricht entstanden und abgeschickt worden. Hinter dem Tweet steckte keinerlei gefährlicher Vorgang, der Twitter-Account war nicht kompromittiert worden. Der Mitarbeiter wurde später telefonisch angewiesen, "l;;gmlxzssaw" zu löschen. (red, 31.3.2021)