Apple Music kam bis Sommer 2019 ohne eine Gratisversion auf 60 Millionen Abokunden und legte seitdem keine neuen Zahlen mehr vor.

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Apple beteiligt sich an einem Start-up, das den großen Musikkonzernen den Kampf angesagt hat. Die Firma United Masters sammelte in ihrer jüngsten Finanzierungsrunde 50 Millionen Dollar (etwa 42,6 Millionen Euro) ein – der iPhone-Konzern war dabei der führende Investor. Insgesamt sei das New Yorker Start-up dabei mit 350 Millionen Dollar bewertet worden, schrieb die Wirtschaftszeitung "Financial Times". Apple bekommt damit einen substanziellen Anteil.

Gründer Steve Stoute will mit United Masters Künstlern eine Alternative zu Verträgen mit traditionellen Plattenfirmen wie Universal Music bieten. Aktuell hätten Musiker, die bei den großen drei der Branche unter Vertrag stünden, immer noch einen Vorteil gegenüber unabhängigen Künstlern, kritisierte Stoute am Mittwoch. Er hoffe, dass die strategische Partnerschaft mit Apple nach dem Deal dies ändern werde. "Solche Veränderungen brauchen aber Zeit", schränkte er ein. United Masters werde inzwischen von einer Million unabhängiger Musiker genutzt.

Sprungbrett

Für Künstler würden Einnahmen, die über Erlöse aus dem reinen Geschäft mit Musikaufnahmen hinausgingen, immer wichtiger, betonte Stoute. Er selbst war früher bei Sony Music, einem der großen Plattenlabel. "Ich war am Soundtrack für den Film 'Men in Black' beteiligt, wir setzten zehn Millionen Tonträger ab, und das war ein großer Erfolg. Aber die Sonnenbrille, die Will Smith in dem Film trug, verkaufte sich noch besser." Inzwischen sei das Konzept, die Musik als Sprungbrett für weitere Geschäfte wie Fanartikel oder Konzerttickets zu nutzen.

Apple gilt als die Nummer zwei im Musikstreaming. Marktführer Spotify hat nach jüngsten Angaben 345 Millionen Nutzer, von denen 155 Millionen zahlende Abokunden sind. Apple Music kam bis Sommer 2019 ohne eine Gratisversion auf 60 Millionen Abokunden und legte seitdem keine neuen Zahlen mehr vor. (APA, dpa, 31.3.2021)