Die vorübergehende Schließung der Filialen in der Corona-Pandemie hatte Ceconomy belastet.

Foto: APA

Die Elektronikhandelskette Mediamarkt und Saturn schließt aufgrund der Umsatzverluste durch die Corona-Krise wohl 13 ihrer 419 Standorte. Das geht aus einem Brief der deutschen Geschäftsführung des Unternehmens an Mitarbeiter hervor. 1.000 Personen sollen demnach gekündigt werden.

Die Pandemie habe das Verhalten der Verbraucher nachhaltig verändert, immer mehr Kunden erledigten ihre Einkäufe über das Internet. Der Online-Anteil am Umsatz wachse in der Krise.

Logistik soll ausgebaut werden

Mediamarkt und Saturn, Töchter der Düsseldorfer Holding Ceconomy, hatten wegen des Trends hin zum Online-Einkauf schon angekündigt, verstärkt in den Ausbau ihrer Logistik zu investieren. "Zugleich ist es zwingend erforderlich, die Anzahl und die Größe unserer stationären Märkte auf die neuen Gegebenheiten auszurichten", heißt es in dem Schreiben weiter. Es handle sich dabei aber um kein neues Sparprogramm.

Die Konzernmutter Ceconomy hatte bereits im vergangenen August den Abbau von etwa 3.500 der konzernweit rund 45.000 Vollzeitstellen angekündigt. Vor allem das europäische Ausland sei betroffen, hieß es damals. Mit dem Umbau erwartet Ceconomy Einsparungen von knapp über 100 Millionen Euro pro Jahr, deren Löwenanteil ab dem Geschäftsjahr 2022/23 wirksam werden soll, hieß es damals. "Kürzungen und Personalabbau sind Zeugnis von Managementversagen und haben noch nie Unternehmen gerettet", hatte die Gewerkschaft Verdi kritisiert.

Senkung der Mietkosten

Das Management in Deutschland hat nun die Filialen in der Bundesrepublik unter die Lupe genommen. Für die voraussichtlich 13 vor dem Aus stehenden Märkte habe diese Analyse ergeben, dass sie "sich nicht dauerhaft wirtschaftlich betreiben lassen". Ziel bei den Entscheidungen sei auch eine deutliche Senkung der Mietkosten. Die beiden Ketten wollten zudem Managementstrukturen vereinfachen und Entscheidungen erleichtern.

Die vorübergehende Schließung der Filialen in der Corona-Pandemie hatte Ceconomy bereits im ersten Quartal 2020/21 mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft belastet. Das Onlinegeschäft florierte dagegen. Ceconomy hatte zudem angesichts der Unsicherheiten um die Dauer und Auswirkungen des Lockdowns in zahlreichen europäischen Ländern im Februar die Jahresprognose über Bord geworfen.

In Österreich schließt eine Filiale in Klagenfurt, jedoch setze man "alles daran, um für alle betroffenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eine Lösung zu finden", heißt es auf STANDARD-Anfrage. So plane man, den Großteil der Belegschaft in den umliegenden Märkten in der Region zu beschäftigen. "Grundsätzlich sind wir mit der Geschäftsentwicklung in Österreich unter den gegebenen Umständen und unter Anbetracht der anhaltenden Pandemie zufrieden", sagt eine Sprecherin. (red, APA, 1.4.2021)