Der französische Astronaut Thomas Pesquet, hier beim Training in einem texanischen Pool, startet Ende April wieder zur ISS. Wer es ihm in den nächsten Jahren gleichtun möchte, kann sich noch bis 28. Mai bewerben.

Foto: AFP/BILL STAFFORD

Wer schon immer vom Weltraum geträumt hat, kann sich seit Mittwoch als Astronautin oder Astronaut bei der europäischen Raumfahrtagentur Esa melden. Bewerbungen können online bis zum 28. Mai eingereicht werden. Das Auswahlverfahren hat sechs Stufen – erst im Herbst 2022 steht die neue Raumfahrt-Crew der Esa fest. Es ist das erste Mal seit elf Jahren, dass die Esa wieder Astronauten rekrutiert.

Die Anforderungen an den besonderen Job sind hoch: Bewerberinnen und Bewerber müssen mindestens einen Master-Abschluss in Naturwissenschaften, Medizin, Ingenieurwissenschaften, Mathematik oder Informatik und mindestens drei Jahre Berufserfahrung haben. Zwar ist eine Pilotenlizenz keine Pflicht, aber jeder sollte die medizinischen Voraussetzungen erfüllen, um eine Lizenz machen zu können. Es muss ein medizinisches Gutachten eingereicht werden. Sehr gutes Englisch und eine weitere Fremdsprache werden ebenfalls vorausgesetzt.

Raumfahrer im Hauptberuf oder auf der Reservebank

Bewerberinnen und Bewerber sollen eine Körpergröße zwischen 1,50 und 1,90 Meter haben, die Altersobergrenze liegt bei 50 Jahren. Die potenziellen Astronauten müssen im ersten Monat der Ausbildung einen Schwimmtest bestehen und auch bereit sein, längere Zeit unter Wasser zu trainieren. Auch ein Führerschein oder die Bereitschaft, die Fahrerlaubnis zu erwerben, ist Bedingung.

Die Esa will vier bis sechs sogenannte Karriere-Astronauten rekrutieren, die festangestellte Mitarbeiter eingestellt sein und für künftige Weltraummissionen eingesetzt werden sollen. Außerdem sucht die Organisation bis zu 20 Astronautinnen und Astronauten als Reserve. Zum ersten Mal ist die Weltraumorganisation auch explizit auf der Suche nach einer Astronautin oder einem Astronauten mit einer körperlichen Behinderung. Das Programm "Parastronaut" soll dabei helfen, Zugangsbarrieren für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen abzubauen.

Österreich ist seit genau 40 Jahren bei der Europäischen Weltraumorganisation, der Beitritt als assoziiertes Mitglied erfolgte am 1. April 1981. Sechs Jahre später erlangte Österreich den Status eines Vollmitglieds. Seit Anfang März 2021 leitet mit Josef Aschbacher erstmals ein Österreicher die Organisation. Als Esa-Generaldirektor hat er nun die Aufgabe, Europa in der Raumfahrt wettbewerbsfähiger zu machen und Europas Rolle im Weltraum zu stärken. (red, APA, 1.4.2021)