Das LG G6 aus dem Jahr 2017.

Foto: Proschofsky / STANDARD

Heute ist es kaum mehr vorstellbar, aber LG zählte tatsächlich über viele Jahre hinweg zu den Größen der Smartphone-Branche. Dem Aufstieg von Samsung gefolgt von jenem einer Fülle von chinesischen Herstellern hatte man aber wenig entgegenzusetzen. Zuletzt ist das Unternehmen zwar immer wieder mit originellen Ideen wie einem rollbaren Smartphone aufgefallen, viel mehr aber schon nicht. Entsprechend schreibt die Smartphone-Branche von LG bereits seit 2015 durchgängig rote Zahlen. Nun kommt es insofern, wie es wohl kommen musste.

Bericht

LG soll sich dazu entschlossen haben, die Smartphone-Entwicklung einzustellen. Dies berichtet die "Korea Times" in Berufung auf interne Quellen bei dem südkoreanischen Unternehmen. Eine offizielle Ankündigung soll schon in wenigen Tagen folgen – konkret ist von einem Treffen des LG-Vorstands am 5. April die Rede. Wie es mit den betroffenen Angestellten weitergeht, ist dabei noch unklar. Das Unternehmen wolle versuchen, diese in anderen Abteilungen unterzubringen, heißt es. Das klingt stark danach, dass zumindest ein Teil der Belegschaft gekündigt werden dürfte.

Vorgeschichte

Der Abschied von LG aus dem Smartphone-Geschäft hat sich in den vergangenen Monaten bereits abgezeichnet. So war Anfang des Jahres ein internes Memo durchgesickert, in dem eine solche Option erwogen wurde. LG bestätigte die Echtheit dieses Dokuments, betonte damals aber noch, dass noch keine Entscheidung gefällt sei. Das scheint man nun nachgeholt zu haben. (apo, 1.4.2021)