Der Burgerduft sorgt für Probleme – nun plant man bei XO-Grill Neues.

Foto: XO Beef

Das winzige Take-away-Lokal XO-Grill auf der unteren Gumpendorfer Straße in Wien, das in den vergangenen Monaten für lange Warteschlangen gut war, muss vorübergehend schließen. Der Grund dafür liegt im Erfolg begründet: Der Duft nach gegrilltem Fleisch, der, je nach Windrichtung, die Straße hinauf oder hinunter wehte, sorgt nämlich für Schwierigkeiten.

"Wir sind vom Erfolg buchstäblich überrannt worden", sagt Robert Weishuber, der das Burgerlokal gemeinsam mit Alexander Ehrmann von der gegenüberliegenden St.-Charles-Apotheke initiiert hat, um die Lockdown-bedingt fehlende Kundschaft für seine XO-Beef-Steaks in der Gastronomie "zumindest irgendwie" ersetzen zu können. Dass der knusprige Smashed Burger (wird flach auf die extrem heiße Grillplatte gedrückt, Anm.) im Joseph-Bun derart einschlagen würde, hat er aber nicht zu träumen gewagt. "Ich wollte einfach einen richtig guten Burger machen und wusste, dass wir da gut aufgestellt sind", sagt Weishuber, der das Fleisch österreichischer Milchkühe mit besonders guter Marmorierung bis zu sieben Wochen lang dry-agen lässt.

Im Lokal in der Gumpendorfer Straße gibt es Schwierigkeiten wegen der Geruchsentwicklung.
Foto: Gerhard Wasserbauer

Geruch sorgt für Probleme

Die Geruchsentwicklung stellte sich aber schnell als Problem heraus – speziell seit mit den höheren Temperaturen auch in der Gumpendorfer Straße die Fenster vermehrt geöffnet werden. "Wir waren uns des Problems sehr bewusst und haben massiv in die bestehende Abluft investiert, neue Motoren und Filter eingebaut", sagt Weishuber, "aber es hat leider nicht gereicht. Der Standort ließ sich für unsere Bedürfnisse einfach nicht anpassen."

Der letzte Burger wird im XO-Grill deshalb am Samstagabend gegrillt. Danach wird auf elaborierte Sandwiches umgestellt und auf den Grill vor Ort verzichtet.

Zwei Sandwich-Neuentwicklungen sind bereits an der Startrampe: Einerseits ein Grilled Kimchi Reuben mit Pastrami und Salt Beef, das mit Kimchi-Mayo auf La-Marianne-Brot von Joseph getoastet wird und sehr saftiges Fleisch in reichhaltiger Portionierung verspricht. Weiters ist eine XO-Beef Rendang Focaccia (ebenfalls von Joseph Brot) geplant, für die Weishuber ein indonesisches Rezept verwendet: "Beef Rendang ist ein unheimlich dichter, sehr vielfältig gewürzter Curry mit Shrimpspaste, Galgant, Lemongrass, Sternanis, Kokosfleisch und Kokosmilch, der ziemlich trocken geschmort wird", so der Unternehmer.

Das neue Angebot soll aber nur der Startschuss sein, meint Weishuber: Der XO-Imbiss soll in Zukunft eine Entwicklungsstätte für neue Gerichte und wechselnde Sandwiches sein. Und kündigt an, dass bereits einige richtig große Köche ihr Interesse angemeldet haben, bei diesem Experiment dabei zu sein.

Der von der Community heißgeliebte XO-Burger soll schon bald eine fixe neue Bleibe bekommen, sobald ein passendes Lokal gefunden ist. Damit die Wartezeit nicht zu lang wird, bekommt er bis zum Wiederaufsperren der Gastronomie aber vorübergehend Asyl im Dogenhof auf der Praterstraße, schon bisher ein treuer XO-Beef-Kunde. "Wir sind total dankbar, dass die Kollegen uns Unterschlupf gewähren", sagt Weishuber, "und starten den XO-Burger mit kommendem Mittwoch im Dogenhof." (red, 3.4.2021)

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