Gekommen, um zu bleiben: Dietmar Kühbauer.

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Wien – Rapid-Coach Dietmar Kühbauer geht mit viel persönlichem Rückenwind in die am Sonntag beginnende Meistergruppe der Fußball-Bundesliga. Am Freitag gab der Tabellenzweite die Vertragsverlängerung mit dem Ex-Internationalen bekannt, sein im Sommer auslaufender Vertrag gilt nunmehr bis Sommer 2023. "Jetzt ist es endlich vorbei", atmete Kühbauer bei einem Medientermin am Freitag hörbar auf.

"Mir war wichtig, dass die Rederei einmal ein Ende hat", sagte Kühbauer weiter. "Es war schon störend, wenn man permanent über den Vertrag befragt wird." Die Hängepartie ist nun vorbei. "Man hat ja so viele Dinge in den Raum gestellt, an was es scheitern könnte. Es war eigentlich nie ein Problem." Die Liebesbeziehung geht also weiter. "Jeder, der mich kennt, weiß, wie sehr ich für diese Aufgabe brenne und mit welcher Freude und Leidenschaft ich für meinen Herzensklub Rapid arbeite", betonte der Burgenländer, der am Sonntag (14.30 Uhr) mit seiner Truppe beim WAC gastiert und am selben Tag seinen 50. Geburtstag begeht.

Kein Geburtstagsgeschenk

"Die Vertragsverlängerung ist kein Geschenk zum 50. Geburtstag, sondern das logische Ergebnis der professionellen Arbeit von Didi Kühbauer und seinem Trainerteam", erklärte Geschäftsführer Sport Zoran Barisic in einer Aussendung. "Didi hat die Mannschaft in einer sehr prekären Situation übernommen und trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gerade in den letzten 12 Monaten in allen Bereichen stark verbessert." Die formelle Unterschrift fehlt zwar noch, soll in den kommenden Tagen aber erfolgen. Alle Details seien bereits per Handschlag vereinbart, teilte der Verein mit. Auch die Verträge mit Assistenz- und Tormanntrainer sollen laut Barisic in den kommenden Tagen verlängert werden.

Kühbauer hatte sein Amt als Rapid-Trainer im Oktober 2018 angetreten. Nach Platz sieben in der ersten Saison und dem Erreichen des Cupfinales führte er den Club 2020 zum Vize-Titel und darf heuer sogar vom Triumph träumen: Vier Punkte liegt man hinter Leader Salzburg. Unter seiner Ägide wurden Eigenbauspieler forciert, viele seiner Kicker haben sich gut entwickelt. So wie Stürmer Ercan Kara, der von internationalen Topclubs umworbene Offensiv-Jungspund Yusuf Demir oder der 23-jährige Kapitän Dejan Ljubicic.

Hohe Ziele

"Ich gehe davon aus, dass Dejan (Ljubicic) den Club wechseln wird", stellte Kühbauer am Freitag klar, es ist im Hinblick auf den kommenden Sommer in einem weiteren Corona-Jahr eine von mehreren offenen Personalien. "Die Ziele werden bei uns immer hoch sein. Aber man darf nicht von Dingen reden, die nächste Saison sind", gab Kühbauer deswegen zu bedenken. "Wir müssen wissen: Wer geht weg? Wer kann kommen? Wir werden mit allen Gegebenheiten umgehen."

Geschäftsführer Christoph Peschek hob nicht zuletzt das "grün-weiße" Herz Kühbauers hervor, der selbst 178 Pflichtspiele für die Hütteldorfer absolviert hat. "Er passt mit seinem Ehrgeiz, seiner Leidenschaft und seiner Fachkenntnis einfach bestens zu unserem Klub", meinte Peschek und dankte nicht nur für die sportlichen Erfolge, sondern auch "für die Tatsache, dass er – ebenso wie seine Trainerkollegen und die Mannschaft – zu Beginn der Pandemie ohne jegliche Diskussion einen Gehaltsverzicht in Kauf genommen und so einen wichtigen Teil dazu beigetragen hat, dass wir die vergangene Spielzeit, die wir sportlich mit dem besten Tabellenplatz seit der Eröffnung des Allianz Stadions beenden konnten, auch wirtschaftlich mit einem ordentlichen Ergebnis abschließen konnten". (APA; 2.4.2021)