Mira Maria Meiler will eine Anleitung geben, wie man Emotionen im Veränderungsprozess auch nutzen kann.
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Die anhaltende Pandemie hat uns deutlich vor Augen geführt, dass Veränderung und der Umgang mit sich ändernden Rahmenbedingungen den Alltag und auch das Wirtschaftsleben beherrschen. Die Gastronomie musste auf Take-away umstellen, viele Amtswege können nur noch digital abgewickelt werden, Mitarbeiter arbeiten virtuell zusammen. Veränderung ist etwas Selbstverständliches, dennoch scheitern viele Change-Projekte.

Die Change-Management-Expertin Mira Maria Meiler widmet sich in ihrem Buch Emotionales Change Management den Fähigkeiten, die jeder Manager aus seinen Lebenserfahrungen ableiten kann. Jede Veränderung bedeutet eine Abkehr von Vertrautem und löst unweigerlich ganz unterschiedliche Gefühle aus. "Die Gewohnheit, persönliche Gefühle in Organisationen auszublenden, erschwert den Umgang mit Change – denn Veränderung ist immer emotional!", schreibt sie.

Veränderungsprozesse

Das Buch möchte eine Anleitung geben, wie damit umgegangen werden kann und wie man diese Emotionen im Veränderungsprozess auch nutzen kann. Meiler begleitet seit rund 20 Jahren Organisationen im deutschsprachigen Raum bei Veränderungsprozessen, daneben ist sie auch künstlerisch tätig. In ihrem Atelier Mira bietet sie seit 2008 unter anderem experimentelle Mal-Workshops für Firmenteams an. Naheliegend, dass sie auch bei Change-Prozessen eine Analogie zur Malerei zieht. Drei Phasen seien bei der Malerei für viele schwierig: den ersten Pinselstrich wagen, das Chaos in der Mitte aushalten und wissen, wann das Werk fertig ist. Bei Veränderungsprozessen sei das ähnlich.

Proaktiver Change nennt Meiler das Modell, das auch die emotionalen Komponenten bei Veränderungsprozessen einbezieht. In dem Buch zeichnet sie anhand dieses Modells die sieben Phasen eines typischen Veränderungsprozesses nach. Von der Dämmerung einer sich abzeichnenden Veränderung über den Punkt der klaren Erkenntnis bis hin zu konkreten Umsetzungsmaßnahmen zeigt sie dabei, was Führungskräfte auf menschlicher und emotionaler Ebene beachten sollten, damit der Veränderungsprozess zu einem guten Ende kommen kann.

Die Natur als Vorbild

In elf Kapiteln geht sie dabei auf die verschiedenen Hindernisse auf dem Weg der Veränderung ein und zeigt, wie diese bestmöglich überwunden werden können. Anschaulich zieht sie auch immer wieder Vergleiche zur Natur. "Veränderung ist kein Hexenwerk", sagt Meiler. Change-Prozesse brauchen aber Energie und Durchhaltevermögen. Zahlreiche Beispiele aus Change-Projekten sowie Praxistipps gemischt mit persönlichen Anekdoten der Autorin ergänzen den Ratgeber. (ost, 8.4.2021)