Brüssel – Den zweiten Tag in Folge hat die belgische Polizei in einem Brüsseler Park ein Treffen Hunderter Menschen wegen Verstößen gegen Corona-Regeln aufgelöst. Mit Wasserwerfern, Pferden und Tränengas wurden am Freitagabend die letzten größeren Gruppen aus dem Bois de la Cambre gedrängt, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur beobachtete. Zuvor waren die Menschen per Lautsprecher aufgefordert worden, den Park wegen der Verstöße gegen die Hygienebestimmungen zu verlassen.

In Belgien dürfen sich derzeit nur Gruppen von vier Menschen draußen treffen. In einem Bericht der Nachrichtenagentur Belga war von elf Festnahmen die Rede. Verletzte habe es nicht gegeben, hieß es.

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Wieder griff die Polizei hart durch gegen die Menschen im Bois de la Cambre-Park in Brüssel.
Foto: AP Photo/Francisco Seco

Flaschen, Äste und Pyro

Zuvor waren Flaschen, Äste und Pyrotechnik auf die Polizistinnen und Polizisten geworfen worden, wie der dpa-Reporter beobachtete. Die letzten kleineren Gruppen wurden mit Tränengasgranaten und behelmten Einsatzkräften aus dem Unterholz im Park getrieben.

Bereits am Donnerstag hatten sich nach einem Aufruf im Internet Polizeischätzungen zufolge rund 1.500 bis 2.000 Menschen in dem Park versammelt und gefeiert. In Interviews sagten einige, sie seien aus Protest gegen die Corona-Maßnahmen gekommen. Zahlreiche Polizisten wurden bei der Auflösung des Massentreffens verletzt. Mindestens ein Beamter sei am Kopf getroffen und ins Krankenhaus gebracht worden, berichte Belga unter Berufung auf die Polizei.

Am Donnerstag hatten sich auch schon bis zu 2.000 Personen in dem Park getroffen.
Foto: JOHN THYS / AFP

Dramatischer Anstieg der Infektionszahlen

Die Corona-Infektionszahlen in Belgien waren in den vergangenen Wochen dramatisch angestiegen. Inzwischen liegt die 14-Tage-Inzidenz offiziellen Angaben zufolge bei knapp 550 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner. Schon im Herbst hatte das Land mit 11,5 Millionen Einwohnern zeitweise eine der höchsten Corona-Infektionsquoten in Europa verzeichnet. Strikte Beschränkungen bremsten die Ausbreitung des Virus jedoch vorübergehend. (APA, 2.4.2021)