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Goretzkas strammer Schuss aus der zweiten Reihe passte perfekt und genügte den Bayern zum Sieg.

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Die Frankfurter jubelten zu Beginn und am Ende der Partie gegen Dortmund.

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Es läuft für die Eintracht und Coach Hütter.

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Und es läuft auch für die Wolfsburger und Coach Glasner.

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Leipzig/Dortmund – Bayern München ist die 31. deutsche Meisterschaft wohl nicht mehr zu nehmen. Das Team von Trainer Hansi Flick gewann das nur auf dem Papier hochklassige Gipfeltreffen bei RB Leipzig glücklich mit 1:0 (1:0) und kann bei nun sieben Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger den Titel fest einplanen. Im hart umkämpften, aber ereignisarmen Spitzenspiel behielten die Bayern dank ihrer gnadenlosen Effektivität die Oberhand. Bei ihrer ersten richtigen Chance erzielte Leon Goretzka den Siegtreffer (38.).

Erfolge für Teams von Glasner und Hütter

Trainer Oliver Glasner und der VfL Wolfsburg sind indes ebenso wie Adi Hütter und Eintracht Frankfurt auf aussichtsreichem Kurs Richtung Champions-League. Wolfsburg setzte sich mit Xaver Schlager gegen Köln 1:0 (0:0) durch, hat bereits elf Punkte Vorsprung auf Platz fünf, den Borussia Dortmund belegt. Der BVB unterlag Stefan Ilsankers Frankfurt zuhause 1:2 (1:1) und liegt sieben Zähler hinter der viertplatzierten Eintracht. Bayer Leverkusen profitiert von der BVB-Niederlage und zog dank des 2:1 (1:0) gegen Schlusslicht Schalke mit den auf Rang fünf liegenden Borussen gleich.

Rekord für Alaba

Die Leipziger, die bereits die fünfte Niederlage im zehnten Duell gegen den Branchenprimus kassierten, scheiterten dagegen wieder einmal in einem Topspiel an ihrer mangelhaften Chancenauswertung. In der zweiten Halbzeit erspielten sie sich zahlreiche gute Möglichkeiten, doch Bayern rettete mit Glück und Manuel Neuer im Tor den Sieg über die Zeit. David Alaba bestritt sein 274. Bundesligaspiel für den Rekordmeister und überholte damit Franck Ribery als ausländischer Profi mit den meisten FCB-Einsätzen.

Das Topspiel begann mit einer vierminütigen Verspätung, weil im Netz des Bayern-Tores ein Loch klaffte. Neuer verknotete die losen Enden behelfsmäßig mit seinem Handtuch, doch der Linienrichter bestand auf einem Fachmann, der das Problem schließlich mit zwei Kabelbindern behob.

Lewandowski-Ersatz Eric Maxim Choupo-Moting hatte die erste Bayern-Chance des Spiels, die er mit der Ferse auf Kingsley Coman selbst eingeleitet hatte (23.). Ansonsten war das Spiel von hart geführten Zweikämpfen geprägt. Für ein Einsteigen von hinten gegen Lucas Hernandez erhielt RB-Verteidiger Nordi Mukiele die Gelbe Karte (26.). Zuvor war der leicht benommene Mukiele nach einem Zusammenprall mit Teamkollege Amadou Haidara behandelt worden.

Kalte Dusche für Bullen

Beide Mannschaften schienen sich bereits auf das 0:0 zur Halbzeit eingestellt zu haben, als die Münchner mit einem typischen Bayern-Angriff eiskalt zuschlugen: Nach einem langen Pass von Joshua Kimmich narrte Müller im Strafraum den heraneilenden Tyler Adams mit einer Körpertäuschung, dann legte er den Ball zurück auf Torschütze Goretzka. Wenig später hatten Leory Sane mit einem sehenswerten Volleyschuss und Choupo-Moting per Kopf die Chance auf das 2:0.

RB-Trainer Julian Nagelsmann reagierte zur Pause und brachte Justin Kluviert für den wirkungslosen Emil Forsberg. RB kam mit viel Schwung aus der Kabine und drängte auf den Ausgleich. Die Bayern wackelten – und hatten Glück. Christopher Nkunku (48.), Marcel Sabitzer (49./59.) und Dani Olmo (52./53.) ließen fast im Minutentakt vier große Chancen liegen. Die Münchner gerieten zunehmend unter Druck und kamen kaum noch zu Entlastungsangriffen.

Treffer von Ilsanker aberkannt

Der Samstag begann für Dortmund denkbar schlecht. Frankfurts Filip Kostic konnte auf der linken Seite flanken, den hohen Ball wehrte Nico Schulz (11.) ins eigene Tor ab. Erling Haaland vergab die große Chance zum Ausgleich (25.), ehe Mats Hummels (45.) artistisch aus kurzer Distanz doch noch für den BVB traf. Das vermeintliche 2:1 für die Eintracht durch Stefan Ilsanker (65.) wurde wegen Abseits nicht gegeben – der Siegtreffer von Andre Silva (87.) hingegen zählte.

71 Gegentore für Schalke

Leverkusens neuer Trainer Hannes Wolf bejubelte in der 26. Minute das erste Tor, das Lucas Alario erzielte. Es war das bereits 70. Gegentor für Schalke (Alessandro Schöpf ab 74.) nach 27 Spielen – Vereinsnegativrekord. In der zweiten Hälfte wurden die Königsblauen etwas offensiver, doch das nächste Tor erzielte Leverkusens Patrik Schick (72.). Rückkehrer Klaas-Jan Huntelaar (81.) machte sich danach mit 37 Jahren und 234 Tagen zu Schalkes ältestem Bundesliga-Torschützen. Leverkusen spielte ohne den verletzten ÖFB-Teamkapitän Julian Baumgartlinger, Aleksandar Dragovic war nur Ersatz.

Köln spielte eine gute erste Halbzeit in Wolfsburg, ohne dabei das Führungstor zu erzielen. Der VfL machte es besser: Josip Brekalo (70.) traf nach engagierter Vorarbeit von Wout Weghorst. Positiv aus österreichischer Sicht: Bei den abstiegsbedrohten Kölnern stand Florian Kainz nach seiner Knie-Verletzung erstmals in dieser Saison im Kader und gab in der 74. Minute sein Comeback.

Harter Kampf im Keller

Eng bleibt die Lage für Arminia Bielefeld und Mainz 05. Die Arminia holte mit Manuel Prietl im Abstiegsduell bei Mainz 05 (mit Philipp Mwene) ein 1:1 (0:0), das keinem der beiden richtig hilft. Mainz liegt mit 18 Punkten immerhin knapp vor dem Relegationsrang, den Köln (16) einnimmt. Dahinter folgt mit ebenfalls 16 Zählern Bielefeld.

Im späten Abendspiel setzte sich Borussia Mönchengladbach gegen Freiburg nach 0:1-Rückstand am Ende 2:1 (0:1) durch. Stefan Lainer spielte bei der "Fohlen"-Elf durch, Hannes Wolf blieb nach der Pause in der Kabine. Valentino Lazaro kam in der 82. Minute ins Spiel. Bei Freiburg wurde Philipp Lienhart in der 69. Minute ausgetauscht. Gladbach rückte bis auf vier Punkte an den Fünften Dortmund heran, Freiburg rutschte vorerst auf Platz neun ab. Ein vermeintlicher Treffer zum 2:2 Sekunden vor Schluss zählte wegen einer Abseitsstellung nicht. (APA, sid, red, 3.4.2021)

Deutschland – Bundesliga – 27. Runde:

Samstag

Bayer Leverkusen – Schalke 04 2:1 (1:0) Leverkusen: Dragovic Ersatz, ohne Baumgartlinger (verletzt); Schalke: Schöpf ab 74., Langer Ersatz

FC Augsburg – TSG Hoffenheim 2:1 (2:0) Augsburg: Gregoritsch ab 46.; Hoffenheim: mit Grillitsch, Posch, Baumgartner bis 69.

Borussia Dortmund – Eintracht Frankfurt 1:2 (1:1) Frankfurt: mit Ilsanker, ohne Hinteregger (verletzt), Trainer Hütter

VfL Wolfsburg – 1. FC Köln 1:0 (0:0) Wolfsburg: Schlager bis 93., Trainer Glasner; Köln: Kainz ab 75.

FSV Mainz 05 – Arminia Bielefeld 1:1 (0:0) Mainz: mit Mwene, Onisiwo ab 68., ohne Stöger; Bielefeld: mit Prietl, Gebauer ab 86.

RB Leipzig – Bayern München 0:1 (0:1) Leipzig: mit Sabitzer, ohne Laimer (verletzt); Bayern: mit Alaba

Borussia Mönchengladbach – SC Freiburg 2:1 (0:1) Gladbach: mit Lainer, Wolf bis 46., Lazaro ab 82.; Freiburg: Lienhart bis 69.

Sonntag

VfB Stuttgart – Werder Bremen 15.30 Uhr

Union Berlin – Hertha BSC Berlin 18.00 Uhr