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Amazon hat seine Umsätze im Krisenjahr um ein Drittel auf fast 400 Milliarden US-Dollar gesteigert, der Gewinn hat sich auf fast 20 Milliarden beinahe verdoppelt.

Foto: Reuters/Pascal Rossignol

Die Pandemie hat bestehende Ungleichheiten zwischen Unternehmen vergrößert. Zu den Gewinnern zählen multinationale US-Techunternehmen, die von der Verlagerung ins Internet und in den Onlinehandel profitieren. Dazu gehören Amazon, Alphabet (Google), Facebook, Apple oder Netflix. Allein Amazon hat seine Umsätze im Krisenjahr um ein Drittel auf fast 400 Milliarden US-Dollar gesteigert, der Gewinn hat sich auf fast 20 Milliarden beinahe verdoppelt.

Die tausenden Klein- und mittelständischen Unternehmen, die so wie gerade in Österreich mit Lockdowns kämpfen müssen, können angesichts dieser Zahlen nur vor Neid erblassen.

Endlose Cash-Reserven

Für die Politik muss diese Entwicklung ein Grund sein, aktiv zu werden. Denn der Wettbewerb ist nicht fair. Die erwähnten Konzerne zahlen dank ihrer globalen Aktivitäten und veralteter Regeln im internationalen Steuerrecht so gut wie keine Abgaben auf ihre Gewinne. Damit können die Techgiganten auf endlose Cash-Reserven zurückgreifen, nach Belieben reinvestieren und ihren Technologievorsprung so vergrößern.

Die EU-Länder dürfen das nicht weiter hinnehmen. Derzeit laufen Verhandlungen über neue Regeln mit den USA, die Europäer hoffen auf die Nachgiebigkeit von US-Präsident Joe Biden. Aber wenn Amerikaner ihre Interessen vertreten, sind sie knallhart, möglich, dass Biden nicht einlenkt. Diese Härte sollte sich Europa abschauen und im Notfall allein handeln. (András Szigetvari, 5.4.2021)