"Das Beste vom Rest" – und was zum Beispiel hier Santhi Muniandy-Deisch in Staffel 1 daraus macht.

Foto: Netflix

Braucht es wirklich noch eine Kochshow? Gerade in Zeiten wie diesen ist die Gegenfrage viel legitimer: Kann es jemals genug Kochshows geben?

Das gilt insbesondere für schön durchdachte und ein bisschen durchgedrehte Konzepte wie Das Beste vom Rest auf Netflix: Pro Folge treten drei Kandidatinnen und Kandidaten gegeneinander an, um aus übrig gebliebenem Essen vom Vortag beeindruckende Kreationen zu zaubern. Natürlich unter Zeitdruck, mit scheinbar unerfüllbaren Vorgaben und abwegigen Restln, denen es gilt, neues Leben einzuhauchen.

Aus gesund mach glücklich

Da soll etwa aus den Überbleibseln eines Kindergeburtstags – Mac and Cheese, Torte, Riesensandwich, Fruchtspieße – ein dekadenter Brunch samt Cocktail geschaffen werden. Oder die Hobbyköche müssen aus als gesund verkauftem Essen wie griechischem Salat, Schweinefleisch, roten Rüben und Karfiolreis möglichst glücklich machendes Comfort Food herstellen.

Das ist mitunter nervenaufreibend, weil die Menschen hinterm Herd sich viel vornehmen und die tollen Transformationen nicht immer so hinbekommen, wie sie wollten. In einer Folge scheitern etwa gleich zwei Kandidaten gleichzeitig an einem pochierten Ei.

Vor allem aber macht Das Beste vom Rest Spaß, weil die Jury, bestehend aus Moderatorin Jackie Tohn und den Kulinarik-Größen David So und Rosemary Shrager, herzlich blödelt.

Nicht zuletzt vermag die Show auch die Kreativität des Publikums in der Küche ankurbeln. Auch wenn Menschen ohne Schauküche wohl nie übrig gebliebene Nudeln pürieren, in Teigtaschenteig umwandeln und frittieren werden. (Sebastian Fellner, 6.4.2021)