Ein Impfstoffkühlschrank im Wiener Austria Center.

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Rom/Brüssel/London – Ein hochrangiger Vertreter der EU-Arzneimittelbehörde EMA hat eine Verbindung zwischen der Corona-Impfung mit dem Astra-Zeneca-Impfstoff und dem Auftreten von Blutgerinnseln bei manchen Geimpften gezogen. "Meiner Meinung nach können wir mittlerweile sagen, dass es klar ist, dass es einen Zusammenhang mit dem Impfstoff gibt", sagte der Chef der EMA-Impfabteilung, Marco Cavaleri, der italienischen Zeitung "Il Messaggero".

Cavaleri deutet in dem Interview an, dass die EMA den Zusammenhang noch am Dienstag offiziell feststellen wird. Wie das Astra-Zeneca-Vakzin in wenigen Fällen Blutgerinnsel bei Geimpften auslöst, ist nach seinen Angaben noch unklar.

Österreich empfiehlt Weiterführung

Bisher hat die EMA den Astra-Zeneca-Impfstoff als sicher empfohlen und wie der britisch-schwedische Hersteller hervorgehoben, dass es keine Beweise für einen Zusammenhang zwischen der Impfung und den Blutgerinnseln gebe. Mehrere EU-Länder, darunter Deutschland, schränkten den Einsatz jedoch ein. In Österreich hatte das Impfgremium vergangene Woche die Weiterführung des Impfprogramms mit Astra Zeneca empfohlen.

In Deutschland sollen Menschen unter 60 Jahren nicht mehr mit Astra Zeneca geimpft werden. Die deutschen Behörden hatten ihre Entscheidung mit dem Auftreten von Hirnvenenthrombosen insbesondere bei jüngeren Frauen in zeitlichem Zusammenhang zu der Impfung begründet. Die britische Arzneimittelbehörde MHRA hatte am Samstag erklärt, nach landesweit mehr als 18 Millionen Astra-Zeneca-Impfungen seien in Großbritannien bisher 30 Thrombosefälle bei Geimpften aufgetreten. Sieben der Betroffenen seien gestorben. (APA, AFP, 6.4.2021)