Hoch an der Zeit für ein Merkwerk mit gut erprobten Karrieretipps. Hier ein paar Redewendungen, mit denen bestimmt auch Sie sich raufchatten.

Würdigen Sie den Fleiß Ihres Gönners: "Der pennt nie." Lassen Sie Ihren positiven Gefühlen freien Lauf, wenn Sie bekommen haben, was Sie immer wollten: "Ich liebe meinen Kanzler" ist sehr gut. Setzen Sie aber das passende Objekt ein, außer Ihr Chef leidet unter politischen Ambitionen. Gut auch: "Es taugt mir so, in deinem Team sein zu dürfen" mit ein paar Bussi-Emojis. Manchmal reicht "Mein Riesenheld!!!!", damit Sie der sogar adoptiert: "Du bist Familie."

Lassen Sie auch negativen Gefühlen freien Lauf, das macht authentisch: "So ein Schass" ist aber etwas explizit, selbst für einen späteren Finanzminister. Wollen Sie trotzdem drauf zurückgreifen, nehmen Sie "Schas", denn so schreibt man die "hörbar entweichende Blähung" laut Duden.

Formulieren Sie Wünsche klar ("Bitte mach mich nicht zu einem Vorstand ohne Mandate"), leisten Sie Unterstützung bei der Ausschreibung Ihres Jobs ("Ich habe aber keine internationale Erfahrung"), und es wird klappen: "Kriegst eh alles, was du willst."

Sind Sie dann Chef, vergessen Sie das alles wieder. Schreiben Sie Jobs aus, führen Sie Bewerbungsgespräche! Sie werden, wie Österreichs bekanntester Aufsteiger schrieb, sehen: "Wird ganz anderes Niveau. Das macht uns erfolgreich: gute Leute und keine, die man reingeschoben bekommt." (Renate Graber, 6.4.2021)