Frequentis veröffentlichte den Geschäftsbericht für 2020.

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Wien – Die auf Flugkommunikation spezialisierte Wiener Frequentis hat im Vorjahr zwar gute Geschäfte gemacht und den operativen Gewinn um gut die Hälfte gesteigert. Da aber 30,9 Millionen Euro an Einlagen bei der pleitegegangenen Commerzialbank Mattersburg zur Gänze abgeschrieben werden mussten, blieb unter dem Strich ein Verlust von 3,4 Millionen Euro übrig. Die Aktionäre sollen aber eine unveränderte Dividende von 15 Cent pro Aktie erhalten, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Trotz des Verlusts der Einlagen bei der Commerzialbank sei die Eigenkapitalquote im Vergleich zu 2019 nur von 42,7 auf 40,7 Prozent zurückgegangen, das Nettoguthaben sogar von 77,8 auf 85 Millionen Euro gestiegen. Im operativen Geschäft fiel der Umsatz im ersten Pandemiejahr leicht von 303,6 auf 299,4 Millionen. Der operative Gewinn (Ebit) stieg hingegen um mehr als 50 Prozent von 17,2 auf 26,8 Millionen Euro. Auch der Auftragsstand stieg um 9,2 Prozent auf 427,6 Millionen Euro, zeigt der am Mittwoch veröffentlichte Geschäftsbericht.

Investitionen geplant

Nach dem Mehrheitseinstieg bei der deutschen Atrics (Segment Air Traffic Management, ATM) im Vorjahr ist heuer geplant, Einheiten des börsennotierten US-Unternehmens L3 Harris Technologies zu übernehmen. Dabei sollen die Produktlinien ATM-Sprachkommunikationssysteme zivil und militärisch sowie die Software- und Cloud-Lösungen zur Luftverkehrsoptimierung (Verkehrssynchronisation) in vollem Umfang an Frequentis gehen. Es geht um Einheiten in Deutschland, Kanada und Australien mit rund 200 Mitarbeitern.

Frequentis sieht für das laufende Jahr unverändert rund fünf Millionen Euro für Investitionen vor. Erwartet wird, Umsatz und Auftragseingang heuer im Vergleich zu 2020 "in etwa zu halten, wenn nicht zu steigern". Eine Ebit-Marge von fünf bis sieben Prozent wird erwartet "abhängig von der weiteren Pandemieentwicklung sowie den Transaktions- und Post-Merger-Integrationskosten der geplanten Integration der L3-Harris-Einheiten". Insgesamt bleiben wegen der Pandemie noch einige Unwägbarkeiten. (APA, 7.4.2021)