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Letztes Jahr wurden bereits mehrere Streamer gesperrt, nachdem Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs aufkamen.

Foto: Reuters/Mike Blake

Schon in der Vergangenheit hat die Streamingplattform Twitch Nutzer wegen Fehlverhaltens außerhalb der eigenen Webseite gesperrt. Nun ging das Unternehmen detaillierter auf den eigenen Plan für den Umgang mit Belästigung und anderweitigem schwerwiegendem Verhalten ein. In einem Blogbeitrag kategorisiert das Unternehmen Belästigungen in zwei Kategorien: erstens solche, die auf Twitch und anderen Plattformen auftreten, und zweitens Belästigungen, die ausschließlich abseits der Plattform stattfinden.

Im Detail bedeutet das, dass Twitch bei der Untersuchung eines gemeldeten Vorfalls während eines Livestreams auch Belästigungen auf Twitter berücksichtigen werde, berichtet "Gamespot". Neu ist jedoch insbesondere die zweite Kategorie: Denn Twitch wird nun "gegen schwerwiegende Verstöße vorgehen, die ein erhebliches Sicherheitsrisiko für die Twitch-Community darstellen. Auch wenn diese Handlungen vollständig außerhalb von Twitch stattfinden."

Begrenzter Handlungsspielraum

Dazu zählt die Plattform Taten wie tödliche Gewalt und gewalttätigen Extremismus, terroristische Aktivitäten oder Rekrutierung. Aber auch sexuelle Übergriffe, die sexuelle Ausbeutung von Kindern oder Drohungen gegen Twitch und seine Mitarbeiter werden vom Unternehmen aufgelistet.

Hier zu sehen: Die vollständige Liste der Verhaltensweisen, wegen denen Twitch Nutzer sperren wird.
Foto: Screenshot/Twitch

Bei den Ermittlungen wird Twitch von einer externen Anwaltskanzlei unterstützt. Außerdem wurde die E-Mail-Adresse "OSIT@twitch.tv" eingerichtet, an die jeder Beweise für Fehlverhalten außerhalb der Plattform schicken kann. Gleichzeitig wies das Unternehmen jedoch darauf hin, dass der eigene Handlungsspielraum begrenzt sei. Deshalb könne man sich nur mit gemeldeten Verhaltensweisen befassen, die explizit unter die aufgelisteten Bereiche fallen.

Neue Regeln bezüglich Hassrede

Schon in der Vergangenheit wurden Personen wegen ihres Verhaltens abseits der Plattform gesperrt. So auch letztes Jahr, als mehrere Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen bekannte Twitch-Streamer aufkamen. Infolge dessen wurde der Super Smash Bros.-Streamer Zero von der Plattform verbannt, nachdem er zugegeben hatte, sexuell eindeutige Nachrichten an Minderjährige gesendet zu haben.

Die Klarstellung der eigenen Richtlinien bezüglich Off-Plattform-Belästigung folgt einer Aktualisierung der Regeln bezüglich Hassrede und Belästigung vom Jänner 2021. Dabei stellte Twitch klar, dass unter anderem "das Teilen von hasserfüllten Bildern oder Symbolen" und "das Angreifen anderer mit wiederholten oder schweren persönlichen Angriffen" verboten sind. (mick, 8.4.2021)