Im vergangenen Jahr ließ der Schweizer Uhrenriese Swatch mit dem Einsatz von Biokunststoff in der Uhrenproduktion aufhorchen. Unter dem Titel "Bioreloaded" lancierte man die Linie "1983". Eine Anspielung auf das Gründungsjahr des für seine bunten Plastikuhren bekannten Herstellers. Das "reloaded" bezog sich demnach auf die Neuinterpretation der Entwürfe aus dem Jahr 1983, das "bio" auf ein neuen Biowerkstoff, der aus dem Samen der Rizinuspflanze gewonnen wird. Konkret Rizinusöl aus dem die Chemiker der Swatch Group einen pflanzlichen Kunststoff herstellen.

Ein Drittel Bio-Plastik, zwei Drittel Keramik: Die "Big Bold next"-Kollektion von Swatch.
Foto: Swatch

Nun also "Bioceramic", quasi ein weiterer Schritt, der Plastikuhr zu einem neuen, umweltfreundlichen Gewand zu verhelfen. Basis dafür ist der erwähnte Rizinus-Kunststoff, dem nun auch ein Keramikanteil beigemischt wird: Ein Drittel Bio-Plastik, zwei Drittel Keramik lautet die Formel der Mischung. An dessen Entwicklung seien immerhin rund 500 Ingenieure beteiligt gewesen, wie man hört.

Material der Zukunft

Das Ergebnis ist ein ein spannender Werkstoff, der eine angenehme Haptik mit sich bringt und zudem zeigt, dass Keramik – man schiele auf die Schwesternmarke Rado – nicht mehr nur dem Luxussegment vorbehalten ist. "Bioceramic" soll in Zukunft auch das Material der Wahl für weitere Swatch-Kollektionen sein. Zum Start allerdings ist sie der "Big Bold next" vorbehalten, Marktstart: Mitte April. Einer mit 47 Millimetern Gehäusedurchmesser richtig großen Uhr, deren Gehäuse eben aus dem neuen Werkstoff besteht und dessen Glas und Armbänder aus Biokunststoff gefertigt werden. (max, 8.4.2021)