In einem Livestream hat der südkoreanische Profi-E-Sportler Eui-Seok Lee, auch "Fearless" genannt, seine Erfahrungen mit antiasiatischem Rassismus im US-Bundesstaat Texas, in dem er seit fünf Monaten lebt, geteilt. Zusammen mit sieben weiteren Südkoreanern spielt Lee dort für das "Overwatch League"-Team Dallas Fuel.

Tägliche Schikanen

Auf den Clip aufmerksam machte Jade Kim, Managerin des konkurrierenden Overwatch Teams Florida Mayhem, die die Erzählung Lees aus dem Koreanischen übersetzte. "Hier asiatisch zu sein ist furchteinflößend", sagte Lee. "Ich denke, Koreaner, die im Ausland (in den USA) leben, sollten vorsichtig sein. Rassismus ist hier kein Scherz", warnte der 22-jährige Südkoreaner.

Der Dallas-Fuel-Spieler erzählt davon, wie sich Fremde öfter ihm und seinen Teammitgliedern nähern, den Mund-Nasen-Schutz abnehmen und sie anhusten: "Sie nennen uns Chinesen und laufen zu uns, um einen Streit anzuzetteln." Auch werde das Team häufig beschimpft und mit Beleidigungen wie "fucking Chinese" konfrontiert. Solche Belästigungen ereigneten sich "so gut wie jeden Tag", erzählt Lee.

Trikot als Schutz

"Sie machen uns Angst, viele versuchen uns einfach nur verängstigen," erzählt der "Overwatch"-Spieler. Um sich in der Öffentlichkeit vor derartigen Schikanen zu schützen, trage Lee auch häufiger sein Trikot. Lee interpretiert: "Wenn sie sehen, dass wir Teil von irgendeinem Team sind, dann lassen sie uns manchmal in Ruhe."

CEO erschüttert

Der Eigentümer von Dallas Fuel und CEO von Envy Gaming, Mike Rufail, meldete sich am Dienstag auf Twitter zu Wort. "Ich bin zutiefst erschüttert über die Situationen, in die einige unserer Dallas-Fuel-Spieler geraten sind, während sie hier in Dallas, Texas, durch die Straßen gingen", twitterte Rufail zu einer Videobotschaft. Envy Gaming werde alles Mögliche tun, um die Sicherheit ihrer acht südkoreanischen Spieler zu gewährleisten, sagte Rufail.

Antiasiatischer Rassismus in den USA

Besonders seit Ausbruch der Corona-Pandemie erleben Meldungen von rassistischen Belästigungen gegenüber Asiatinnen und Asiaten in den USA einen rasanten Anstieg. "Stop AAPI Hate", eine Organisation, die Gewalt gegen die Asian-Americans verfolgt, verzeichnete seit Beginn der Coronavirus-Pandemie mehr als 3.795 Vorfälle. (hsu, 8.4.2021)