Dominik mit seiner Ural.

Foto: Manfred Rebhandl

Dominik ist 39, es geht ihm gut. Es vergeht kein Tag, an dem er nicht auf seine schöne Ural-Beiwagenmaschine angesprochen wird: "Die Leute freuen sich, wenn sie was sehen, was nicht so übertechnisiert ist." Die Gespanne werden nach wie vor in Sibirien gefertigt und entsprechen den Euronormen, der Firmensitz befindet sich aber mittlerweile in den USA.

2016 hat er seine um 17.000 Euro neu erstanden, 40 PS, 120 km/h Höchstgeschwindigkeit, luftgekühlter Zwei-Zylinder-Boxermotor mit 750 cm3, vier Vorwärtsgänge, ein Rückwärtsgang ("praktisch zum Ausparken, 380 Kilo derschiebst du nicht"), sechs bis sieben Liter Verbrauch, "alles Metall, kein Plastik".

Dominik kennt noch zwei weitere Ural-Fahrer, mit denen er sich ab und zu für Ausritte trifft. Er war in Kroatien zelten und hat die Gebirgspässe Osttirols befahren. Ganz klassisch mit seinem Irish Terrier samt Hundebrille im Beiwagerl, dem dabei die Ohrwascheln schlackern. Im Winter trägt er den Ledermantel, im Gelände schaltet er den Beiwagenantrieb dazu.

"Normale Motorräder sind keine Herausforderung, zu emotionslos. Bei der Ural braucht man Kraft, durch die Unsymmetrie schiebt sie beim Bremsen nach links, beim Beschleunigen zieht sie nach rechts. In Rechtskurven kommt der Beiwagen hoch. Man ist danach richtig fertig, spürt es im Nacken. Und vibrieren tut sie auch ordentlich." Dominik schont sie nicht, Kratzer sind ihm wurscht. Beim Kauf wurde eine Farbtube mitgeliefert, um diese abzudecken. "Von jedem Kratzer weiß ich, wo er entstand. Ich will sie benutzen, nicht polieren." (Manfred Rebhandl, 10.4.2021)