Foto: ARD/SRF/ORF/Benoit Linder

Es ist ein Sommer, wie man ihn sich wünscht. Warm und sonnig, die Menschen chillen bis in die Nacht. Und wer noch Alkohol braucht, holt schnell Nachschub im Kiosk, der eh bis drei Uhr morgens offen hat.

Doch dann passiert dort, im Tatort Ludwigshafen Der böse König am Sonntag, was man sich nicht wünscht: Der Betreiber wird zwischen seinen für alle Notfälle gefüllten Regalen mit einem Baseballschläger erschlagen.

In seinem Rachen stecken auch noch 73 Cent. Da braucht es nicht die dienstälteste Tatort-Kommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts), um bald zu ahnen: Irgendwer war abartig wütend.

Zwei Hauptverdächtige

Infrage kommen ein anfangs nicht ganz geheurer Drogendealer und ein zunächst sehr höflicher Mann, der sich auch noch rührend um seine dauer-kranke Freundin kümmert.

Na, wer wird’s wohl gewesen sein?

Odenthal und ihre Kollegin Johanna Stern (Lisa Bitter) rennen den beiden Männern nach, verheddern sich aber bald in den gegenseitigen Schuldzuweisungen der Verdächtigen und auf dem Camping-Nebenschauplatz.

Alles will der Tatort bieten, Spannung und das Psychogramm eines ewig Gekränkten, der ausrastet. Das geht nicht so gut auf, irgendwann wird es mühsam, zumal die Groschen, die bei den Kommissarinnen fallen, auch keine sind, die man nicht schon gesehen hätte.

Ein Dank aber geht an den Wiener Schauspieler Christopher Schärf, der den so freundlichen "Programmierer" und Traum aller Schwiegermütter Anton Maler spielt. Er holt – zwischen nerviger Treuherzigkeit und Manipulation – aus seiner Rolle heraus, was nur geht. (Birgit Baumann, 10.4.2021)