Giorgos Karaivaz berichtete über Verbrechen und wurde vor seinem Haus erschossen.

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Athen – Nach der Erschießung eines Journalisten auf offener Straße in Athen soll der Fall laut griechischer Regierung schnell aufgeklärt werden. Dies versprach Samstag früh der Minister für Bürgerschutz, Michalis Chrysochoidis. "Die griechische Polizei wird sehr schnell die Schuldigen finden und sie der Justiz zuführen", erklärte er im griechischen Fernsehen (ERT).

Zuvor war er mit dem griechischen Regierungschef Kyriakos Mitsotakis zusammengetroffen. Dieser habe die schnelle Klärung des Falls gefordert, teilte Chrysochoidis weiter mit.

Vor Haustür erschossen

Am Vortag hatten zwei Unbekannte einen der bekanntesten griechischen Blogger und Polizeireporter Giorgos Karaivaz vor seinem Haus im Athener Vorort Alimos erschossen. Die zwei Männer seien anschließend auf einem Motorrad geflüchtet. Dies sagten Augenzeugen griechischen Medien zufolge. Über die Hintergründe war zunächst nichts bekannt. Medien und Kollegen des Opfers gingen jedoch davon aus, dass die Killer im Auftrag von Kriminellen agiert hätten, mit deren Tätigkeit sich das Opfer in seinen Berichten beschäftigte.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte die Tat verurteilt: "Die Ermordung eines Journalisten ist eine verachtenswerte, feige Tat", schrieb sie auf Twitter. Europa stehe für Freiheit. "Und die Pressefreiheit ist vielleicht die heiligste von allen. Journalisten müssen sicher arbeiten können." Ihre Gedanken seien bei der Familie von Karaivaz. Sie hoffe, dass die Verbrecher bald vor Gericht gestellt würden. (APA, 10.4.2021)