In Ludwigshafen wird ein Kioskbetreiber brutal erschlagen. Auf den ersten Blick sieht es nach Raubmord aus, doch in der Luftröhre des Toten sind Münzen. Das lässt Lena Odenthal und Johanna Stern vermuten, dass es ein persönliches Motiv für die Tat geben könnte. Ihre Ermittlungen konzentrieren sich auf zwei Männer. Anton Maler gibt sich charmant und so entgegenkommend, dass es schon wieder verdächtig wirkt. Jannik Berg dagegen versucht, den Ermittlerinnen auszuweichen. Er wurde mit der möglichen Tatwaffe gesehen und beschuldigt schließlich Maler. Zeugen und Verdächtige, die lügen und beschönigen, sind für die Kommissarinnen nichts Neues. Diesmal aber entsteht der Eindruck, dass sie über das gewohnte Maß hinaus manipuliert werden sollen und der Mord fordert den beiden Frauen höchste psychologische Klarsicht ab. Wie sehen Sie den "Tatort" Ulrike Folkerts und Lisa Bitter am Sonntag um 20.15 Uhr auf ORF 2 und in der ARD?

"Psychokrimi zur Modediagnose Narzissmus"

"Spiegel"-Hauptkommissar Christian Buß sieht die Folge auf den Spuren Donald Trumps. Mit den selbstvernarrten Ausfällen des ehemaligen US-Präsidenten sind wir ja alle zu Psychologen geworden, die um die Gefahren pathologischer Eigenliebe wissen. Dies ist der Psychokrimi zur Modediagnose Narzissmus – in der die Ermittlerinnen das Thema so beflissen zerreden, dass die Handlung in den Hintergrund gerät."

Im Bild Johanna Stern (Lisa Bitter, links) und Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) wollten einen potentiellen Verdächtigen eigentlich nur befragen. Als der sich in seiner Wohnung verschanzt, dringen sie vorsichtig ein.

Foto: ORF/ARD/SWR/Benoit Linder

"Spannend trotzdem"

In der Süddeutschen Zeitung ist Claudia Fromme hin- und hergerissen: "Hat alles Hand und Fuß, kein Vorwurf, aber die vielen Denkschleifen bremsen den Erzählfluss. Spannend ist dieser Tatort trotzdem, gerade weil der Täter kein überraschender ist. Es geht weniger darum, wer die Münzen in den Rachen des Kioskbesitzers gestopft hat, als um die Frage, welcher Teufel die Person geritten hat, genau das zu tun."

Im Bild Mitten in der Nacht machen Anton Maler (Christopher Schärf, links) und Peter Neubauer (Bernhard Conrad, rechts) im Spätkauf eine schreckliche Entdeckung.

Foto: ORF/ARD/SWR/Benoit Linder

"Dank an Christopher Schärf"

STANDARD-"Tatort"-Expertin Birgit Baumann fiel besonders der Wiener Christopher Schärf auf:

Alles will der Tatort bieten, Spannung und das Psychogramm eines ewig Gekränkten, der ausrastet. Das geht nicht so gut auf, irgendwann wird es mühsam, zumal die Groschen, die bei den Kommissarinnen fallen, auch keine sind, die man nicht schon gesehen hätte.

Ein Dank aber geht an den Wiener Schauspieler Christopher Schärf, der den so freundlichen "Programmierer" und Traum aller Schwiegermütter Anton Maler spielt. Er holt – zwischen nerviger Treuherzigkeit und Manipulation – aus seiner Rolle heraus, was nur geht.

Im Bild Hauptkommissarinnen Esther Baumann (Brigitte Urhausen) und Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer) ermitteln an der Schule des Mordopfers.

Foto: ORF/ARD/SWR/Benoit Linder

Und wie sehen Sie den "Tatort" am Ostermontag"?

Dass Zeuge Anton Maler (Christopher Schärf) den Kommissarinnen Lena Odenthal (Ulrike Folkerts, links) und Johanna Stern (Lisa Bitter) so viel über sich erzählt, irritiert die beiden und macht sie misstrauisch. Und wie sehen Sie das? (red, 11.4.2021)

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Foto: ORF/ARD/SWR/Benoit Linder