Drei Jahre dauerte der Konzeptionsprozess für das neue Logo des chinesischen Elektronikkonzerns Xiaomi. Schon 2017 hatte Firmenchef Lei Jun die Neugestaltung angekündigt, die nun abgeschlossen wurde. Und man nutzte die Vorstellung des ersten eigenen Falthandys, Mi Mix Fold, um es einzuführen.

Doch, so berichtet Abacus News, die Reaktionen fielen wohl nicht so aus, wie die Marketingabteilung sich das vorgestellt hatte. Xiaomis bisheriges Logo war ein oranges Quadrat mit einem weißen, zentral positionierten "Mi"-Schriftzug. Das neue Markenzeichen ist eine kurvige Adaption. Die Ränder sind nun geschwunden, die Ecken abgerundet. Die Fläche ist weiterhin orange und auch das "Mi" ist in Sachen Schriftart, Farbe und Größe nahezu unverändert.

Das alte (links) und das neue Xiaomi-Logo.
Foto: Xiaomi

"Hätte das auch für 2000 Yuan gemacht"

Dass das Ergebnis nach so langer Zeit und beträchtlichen Euro Investitionen so aussieht, wie es aussieht, sorgt bei Beobachtern in China für einiges Amüsement. Die kolportierten Kosten liegen bei rund zwei Millionen Yuan, was nach aktuellem Kurs rund 260.000 Euro entspricht. Geleitet wurde die Neugestaltung vom renommierten Designer Kenya Hara.

Zu teuer, befinden die Kritiker. "Ich hätte das auch für 20.000 Yuan gemacht – oder für 2000", wird ein Nutzer auf der Social Media-Plattform Weibo zitiert. Ein anderer sorgt sich scherzhaft um den Firmenchef. "Ich glaube Lei Jun ist auf einen Scammer herein gefallen", schreibt er. "Ich schlage vor, dass Xiaomi die Polizei ruft."

Auf der Erfolgsspur

Aus Marketingsicht ergibt die große Ähnlichkeit zwischen altem und neuem Logo aber durchaus Sinn. Xiaomi ist eine weltweit bekannte Marke, die durchaus hohes Ansehen genießt. Da man, laut Lei Jun, mit dem Logo ein "neues Image" repräsentieren will, aber keinen Neustart per se signalisieren muss, besteht auch kein Grund, stark vom bisherigen Markenzeichen abzuweichen.

Auch zuletzt lief es für den Konzern recht gut. Man ist auf Platz 3 der größten Smartphonehersteller hinter Apple und Samsung vorgerückt. Auch am chinesischen Heimatmarkt konnte man laut Zahlen aus dem vierten Quartal zum Branchenprimus aufsteigen und dabei den großen Konkurrenten Huawei überholen, der nach wie vor mit einem US-Embargo zu kämpfen hat. (gpi, 12.4.2021)