Zugegeben, vom Aussehen her erinnert der chinesische Polizeiroboter ein wenig an Wall-E – und auch die Lockdown-bedingt oft leergefegten Straßen, durch die er patrouilliert, passen gut zum Flair des dystopischen Pixar-Animationsfilms.

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In Shanghai kontrollieren die autonomen Roboter Corona-Maßnahmen.
Foto: Reuters

Seit vergangenem Jahr rollen die Roboter durch die Straßen Schanghais und anderer chinesischer Städte, um die Corona-Maßnahmen zu kontrollieren. Mithilfe einer eingebauten Wärmebildkamera können die Robocops die Körpertemperatur von Passantinnen messen und auch feststellen, ob sie ordnungsgemäß eine Maske tragen. Bereits im März des vergangenen Jahres ermahnten Polizeiroboter Bewohner der tunesischen Hauptstadt Tunis, die trotz Lockdowns auf den Straßen waren.

Die Idee ist nicht neu: Schon im Jahr 1924 fantasierte der Science-Fiction-Autor und Erfinder Hugo Gernsback in seinem Magazin Science and Invention über einen ferngesteuerten "Polizei-Automaten", der sich aus seiner Sicht "außerordentlich wertvoll" erweisen könnte, um Mobs aufzulösen. Über ein eingebautes Telegraphon könnten Polizisten vorher aufgenommene Warnungen abgeben. Sollten diese wirkungslos bleiben, entlädt der Polizeiroboter seinen Tränengastank in die Menge.

Ein mit Tränengas und rotierenden Bleikugeln bestückter Roboter sollte Demonstrationen auflösen – so zumindest das Konzept von 2024.
Foto: Science and Invention

Zu nahe kommen sollte man der Maschine jedenfalls nicht, denn als Nahkampfwaffe hält der Automat eine schnell rotierende Scheibe mit an Ketten befestigten Bleikugeln bereit. Dann doch lieber Wall-E. (pp, 13.4.2021)