Tarek Leitner moderierte dieses Mal "Im Zentrum".

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Gesittet und ruhig verlief die Diskussion, die Stellungnahmen hatten Hand und Fuß, von Proteststimmung war keine Rede. Aber das, was die Schul-, Studierenden- und Jugendlichenvertreter sowie Expertinnen und Experten bei Tarek Leitner Im Zentrum Sonntagabend sagten, hatte es in sich. Würden sich die Regierenden eines wacheren Blicks auf die von Corona vertieften Bruchpunkte im Umgang mit der jungen Generation befleißigen – die Handlungsnotwendigkeiten drängten sich im Büschel auf.

Was sich nämlich wie ein roter Faden durch die Diskussionsbeiträge zog, waren das Gefühl und die Erkenntnis, in dieser langanhaltenden Krise übersehen und überhört zu werden. Da berichtete der EU-Jugendbotschafter Ali Mahlodji von Jugendlichen, die aus dem Homeschooling-Wesen weggedriftet sind und mit denen nun Jugendzentrumssozialarbeiter via Tiktok mühsam Kontakt halten.

Türkise Worthülsen

Da bezweifelte Rocco Bald, Schüler der HTL Salzburg, dass man in Ministerien und Magistraten vor Schulschließungsbeschlüssen die an der Basis davon betroffene Schüler- und Lehrerschaft wirklich anhöre. Die ÖVP-Nationalratsabgeordnete und Jugendsprecherin Claudia Plakolm widersprach – unter Verwendung jener Worthülsen, die Türkis-Vertreter zu solchen Gelegenheiten von sich geben.

"Nach 13 Monaten Pandemie wünschen wir uns nichts sehnlicher zurück als das normale Leben, das wir davor gewohnt waren", sagte Plakolm. Ja, eh – nur, so meinten die anderen, in diesen 13 Monaten sei viel zu wenig zur sozialen und psychologischen Schadensvermeidung unternommen worden. Das stimmt, aber damit stehen Österreichs Jugendliche wahrlich nicht allein da. (Irene Brickner, 12.4.2021)