Ein Schritt für das Frauenteam der USA in Richtung Gleichberechtigung.

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Los Angeles – Im Kampf um gleiche Arbeitsbedingungen für Fußballerinnen in den USA hat ein Richter den im Dezember ausgehandelten Vergleich der Nationalmannschaft mit dem Verband genehmigt. Beim Thema gleiche Bezahlung gibt es unverändert keine Einigung, das Team um Weltstar Megan Rapinoe will eine frühere Entscheidung des Gerichts nun anfechten und in Berufung gehen. Das kündigte Sprecherin Molly Levinson am Montag an. Man sei unverändert engagiert, um die gleiche Vergütung zu erreichen, die dem Team rechtlich zustehe, hieß es in der Stellungnahme von Levinson.

Flüge, Hotels, Trainingsplätze und die Ausstattung des Betreuerstabs müssen zukünftig vergleichbar sein mit den Rahmenbedingungen für die Männerauswahl. Das ist Bestandteil des Vergleichs, auf den sich die Mannschaft und der Verband Anfang Dezember 2020 geeinigt hatten und der von Richter R. Gary Klausner nun anerkannt wurde.

Wegen Diskriminierung verklagt

Die Frauen-Nationalmannschaft hatte ihren eigenen Verband (USSF) im Frühjahr 2019 wegen Diskriminierung geklagt. Die Spielerinnen beklagten in erster Linie, dass ihre männlichen Kollegen weitaus besser bezahlt würden. Zudem hätten die Männer bessere Reise-, Spiel- und Trainingsbedingungen. Die Klage wurde im Mai von einem Bundesgericht in Kalifornien abgewiesen. Das Gericht ließ aber den Aspekt der diskriminierenden Arbeitsbedingungen zu, dort kam es nun zur Einigung.

Sofern man aufgrund des Niveauunterschieds überhaupt einen Vergleich ziehen kann, so sind die US-Frauen wesentlich erfolgreicher als die Männer, werden aber bedeutend schlechter bezahlt. Der Verband rechtfertigt das unter anderem mit den unterschiedlich hohen Prämien, die durch den Weltverband Fifa ausgezahlt werden. Ein Angebot, dass der Verband bei von ihm selbst verantworteten Partien die Frauen gleich bezahlt wie die Männer, lehnten die Spielerinnen ab. Sie wollen auch bei Weltmeisterschaften und anderen Turnieren den gleichen Lohn. (APA, dpa, red, 13.4.2021)