Weißrusslands Machthaber Alexander Lukaschenko

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Minsk – Nach dem Sendeverbot in Weißrussland (Belarus) hat der TV-Sender Euronews das Vorgehen der autoritären Führung in Minsk kritisiert. "Wir wurden weder über diese Entscheidung noch über die Gründe dafür informiert", teilte ein Sprecher in der Nacht auf Dienstag mit. Seit fast drei Jahrzehnten sei es Aufgabe des Kanals, Menschen auf Grundlage verschiedener Standpunkte "zu befähigen, sich eine eigene Meinung zu bilden". "Euronews schätzt die Pressefreiheit."

Das autoritär geführte Weißrussland hat die Sendeerlaubnis für Euronews nicht verlängert. Das Ministerium begründete seinen Schritt Medienberichten zufolge damit, dass der Sender Werbung auf Englisch ausgestrahlt und nicht wie vorgeschrieben auf Russisch oder Weißrussisch übersetzt habe. Euronews mit Sitz im französischen Lyon wurde 1993 als paneuropäischer Fernsehkanal gegründet.

Seit Beginn der Proteste gegen Machthaber Alexander Lukaschenko vor mehr als einem halben Jahr gehen die Behörden immer wieder auch gegen Medien vor. Nach der weithin als gefälscht geltenden Präsidentenwahl am 9. August hatten zeitweise Hunderttausende Menschen den Rücktritt Lukaschenkos und Neuwahlen gefordert. (APA, 13.4.2021)