Knapp jeder zweite Arbeitende würde für ein attraktives Benefit-Paket auf einen Teil des Einkommens verzichten. Zusatzleistungen könnten eine Alternative oder Ergänzung zur Gehaltserhöhung sein.

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Zusatzleistungen, die nicht direkt aus Geld bestehen, gehören mittlerweile für viele Beschäftigte zum Arbeitsleben. Knapp jeder zweite Arbeitende würde sogar für ein attraktives Benefit-Paket auf einen Teil des Grundgehalts verzichten. Das geht aus einer Umfrage hervor, die von der Unternehmensberatung Mercer gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Toluna im Sommer 2020 durchgeführt wurde. Dabei wurden deutschlandweit 1.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Alter von 18 bis 67 Jahren befragt.

Unter den Jüngeren, zwischen 18 bis 39 Jahren, wären sogar mehr als 60 Prozent zu einem Verzicht bereit, wenn sie dafür attraktive Nebenleistungen erhalten würden. Das Angebot solcher Benefits reicht von Diensthandy oder Firmenwagen über Mitarbeiterrabatte oder Fortbildung bis zu präventiven Gesundheitspaketen oder sogar extra Urlaubstagen. Am beliebtesten bei Arbeitenden sind Zusatzleistungen in den Bereichen Weiterbildung, flexibles Arbeiten und Gesundheit.

Die Möglichkeit, Benefits nach individuellen Bedürfnissen auszuwählen und diese Auswahl im Zeitverlauf regelmäßig zu verändern, ist ein wachsendes Bedürfnis von fast allen Mitarbeitenden: 72 Prozent finden inhaltliche und 82 Prozent zeitliche Flexibilität bei den Benefits wichtig. Die Mehrheit der Arbeitgeber kommt diesem Wunsch laut den Befragten bisher allerdings noch nicht nach.

1. Coachings und Fortbildungen

Trainings, Fortbildungen und Coachings werden Mitarbeitenden in vielen Unternehmen angeboten und erfreuen sich unter Beschäftigten großer Beliebtheit. Formen der persönlichen und fachlichen Weiterbildung könnten deshalb eine Alternative zur Gehaltserhöhung sein. Kosten für Kurse können Arbeitgeber steuer- und sozialabgabenfrei übernehmen.

2. Flexibilität und Freizeit

Neben steuerlich absetzbaren Zuschüssen besteht auch die Option, zusätzliche Urlaubstage und somit mehr Zeit für Erholung als Mitarbeiter-Benefit auszuhandeln. Unter jüngeren Arbeitenden ist vor allem die Möglichkeit einer zeitlich begrenzten Freistellung, auch Sabbatical genannt, beliebt. Eine bessere Work-Life-Balance kann ebenso durch die flexible Gestaltung von Arbeitszeiten und Arbeitsort erreicht werden.

3. Gesundheit

Gesundheitsmaßnahmen, Fitness-Angebote oder ein Betriebsarzt zählen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ebenfalls zu den gefragten Mitarbeitervorteilen. Gesundheitliche Untersuchungen, Investitionen in ein ergonomisches Set-up oder Massagen können Beispiele für Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit sein. Aber auch für Yoga, autogenes Training oder andere von den gesetzlichen Krankenkassen geförderte Kurse können Firmen einen steuerfreien Zuschuss zahlen.

4. Mobilität

Wer einen Firmenwagen für private Fahrten nutzt, senkt damit die eigenen Kosten und kann Geld sparen. Eine weitere Option für mehr Mobilität sind Firmenfahrräder oder E-Bikes. Tickets für den öffentlichen Personennahverkehr, die der Arbeitgeber vergünstigt erwirbt und unentgeltlich oder verbilligt an seine Mitarbeitenden weitergibt, müssen nicht als Arbeitslohn versteuert werden und können meist ebenso privat genutzt werden. (red, 19.4.2021)