Gäste mit Erfahrung bezüglich Politrückzug bei Corinna Milborn in "Pro und Contra".

Screenshot: Puls 4

Wer den netten Mann sah, wie er sich mit gebrochener Stimme als Gesundheitsminister verabschiedete, musste den Wunsch verspüren, sich endgültig von der Politik abzuwenden. Natürlich wäre das unnütz. Kümmerst du dich nicht um Politik, Wähler, kümmert sie sich umso heftiger um dich! Also besser dranbleiben, ärgern und vielleicht auf Puls 4 ein Pro und Contra mit dem Thema "Albtraum-Job Politik – Burnout -Falle statt Wählergunst" wahrnehmen. Es sind ja Gäste mit Erfahrung bezüglich Politrückzug zugegen. Ex-Grünen-Chefin Eva Glawischnig etwa. Sie nennt "Groll, Verletzung, Kränkung" als starke Gründe für ihren Abschied. Zu wenig Unterstützung seitens der Partei? Das durfte auch Ex-ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner ins Treffen führen. Er zollte Rudolf Anschober jedenfalls "Respekt"; dieser hätte die "richtige Priorität" gesetzt.

Und dies sei, so Ex-Neos-Chef Matthias Strolz ergänzend, "mutig und wichtig" gewesen, ansonsten hätte Anschober "Schaden genommen und nicht liefern können". PR-Berater Wolfgang Rosam wiederum will den Rücktritt schon geahnt haben, den er denn auch für einen "Befreiungsschlag" hält.

Ja, Sebastian Kurz, bei dem sich Anschober nicht bedankt hatte, war Thema. Selbiger habe Anschober alleingelassen, so Strolz. Rosam aber verteidigt Kurz; Strolz deutet Kurz’ Politik sodann als "egobezogen", worauf es hitzig wird und der Seher womöglich gerne weggeschaltet hätte. Hielt er durch, ereilte ihn immerhin ein nicht unbekannter, aber gewichtiger, tröstlicher Satz. Mitterlehner, der es wissen muss: "Es gibt ein Leben nach der Politik." Dem ist nichts (auch keine Schlusspointe) hinzuzufügen. (Ljubiša Tošić, 15.4.2021)