Warum haben wir Gefühle?

Gefühle helfen und zu erkennen, was wichtig ist. Gefühlsausdrücke zeigen anderen Menschen, wie es uns geht.
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Wissenschafter gehen davon aus, dass Gefühle im Gehirn entstehen. Sie werden von verschiedenen Körperreaktionen begleitet. Wenn wir Angst haben, fängt unser Herz an, schneller zu schlagen. Wenn wir fröhlich sind, lächeln wir. Wer zornig ist, bekommt oft einen roten Kopf. Gefühle sind sehr wichtig. Denn durch sie können wir erkennen, dass etwas wichtig ist. Wer schon einmal von einem Hund gebissen wurde, bekommt vielleicht Angst, wenn ein Hund bellt. Man erschrickt, das Herz schlägt schneller, und man möchte weglaufen. Angst ist daher auch ein Schutz vor gefährlichen Situationen. Aber nicht jeder reagiert und fühlt gleich. Das hängt auch davon ab, was wir bereits erlebt haben. An Gefühlsausdrücken können andere Menschen erkennen, wie es uns geht. Durch Lachen zeigt man zum Beispiel, dass man gut gelaunt ist. Das ist wichtig für unser Zusammenleben.

Alle Gefühle sind in Ordnung

Alle Gefühle sind wichtig – man kann sie zwar kontrollieren, aber unterdrücken kann krank machen.
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Gefühle kann man auch kontrollieren. Babys und kleine Kinder können das noch nicht so gut. Darum weinen sie oft, wenn sie Hunger haben, müde sind oder hochgenommen werden wollen. Wenn wir älter werden, lernen wir, unsere Gefühle besser zu kontrollieren. Die meisten erwachsenen Menschen fangen nicht gleich an zu weinen, wenn das Essen nicht sofort auf den Tisch kommt. Gefühle zu kontrollieren gelingt aber nicht immer. Auch Erwachsene werden manchmal so wütend, dass sie laut schreien. Alle Gefühle sind in Ordnung. Man muss aber lernen, mit ihnen umzugehen. Aus Wut jemanden zu schlagen ist nicht in Ordnung. Wenn uns etwas sehr wütend oder traurig macht, ist es wichtig, dass wir darüber sprechen. Denn wer solche Gefühle unterdrückt, kann sogar krank werden. Für seine Gefühle muss man sich nicht schämen. Jeder darf lachen, weinen oder wütend sein.

Fröhliche Ziege, trauriger Hund

Hat man lange Zeit nicht geglaubt: auch Tiere haben Gefühle.
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Lange Zeit hat man gedacht, dass Tiere keine Gefühle haben und sich nicht wie Menschen freuen können oder traurig sind. Immerhin können sie nicht einfach sagen, wie es ihnen geht. Heute glaubt man das aber nicht mehr. Bei manchen Tieren ist es leichter zu erkennen, wie sie sich fühlen. Jeder Hundebesitzer weiß, wie sehr sich sein Vierbeiner freut, wenn man nach Hause kommt. Hunde wedeln mit dem Schwanz, wenn sie fröhlich sind. Sind sie traurig, liegen sie oft niedergeschlagen in einer Ecke. Andere Tiere zeigen ihre Gefühle auf andere Arten. Ziegen zum Beispiel meckern in unterschiedlichen Tonlagen, wenn sie fröhlich oder traurig sind. Pferde zeigen ihre Gefühle über ihre Mimik – so nennt man den Gesichtsausdruck. Pferdebesitzer können am Gesichtsausdruck ihrer Tiere erkennen, ob es ihnen gutgeht. Und von Elefanten weiß man, dass sie weinen, wenn sie Schmerzen haben. (Birgit Riegler, 18.4.2021)