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Die Intervention von Emre Can bei Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande blieb ohne Erfolg. Der Referee gab wegen Handspiels Elfmeter für ManCity.

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In Liverpool ging es mitunter heiß her. Am Ende trauerten die Reds den vielen vergebenen Chancen gegen Real Madrid nach.

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Liverpool/Dortmund – Real Madrids Trainer Zinedine Zidane hat seine Kicker nach dem Halbfinaleinzug in der Champions League mit einem Extralob bedacht. "Die Spieler wollen immer mehr, und das Team zeigt immer Charakter", sagte der Franzose nach dem 0:0 bei Liverpool am Mittwoch, das nach dem 3:1 im Hinspiel zum Weiterkommen reichte. Und während "Reds"-Coach Jürgen Klopp vielen vergebenen Chancen nachtrauerte, haderte der BVB nach dem Aus gegen Manchester City nicht zuletzt mit dem Schiedsrichter.

Grund des Ärgers war der Elfmeter von Riyad Mahrez zum 2:1 für City (55.). BVB-Mann Emre Can, dem der Ball zuvor bei einem Abwehrversuch vom Kopf an den Arm gesprungen war, machte aus seiner Verärgerung keinen Hehl: "Ich glaube, in den Regeln steht, dass das kein Hand ist. Wenn wir deswegen einen Elfer bekommen und das Spiel verlieren, ist das bitter."

Déjà-vu für Dortmund

Coach Edin Terzic pflichtete Can bei. "Wir haben jedes Jahr Schiri-Schulungen, wo uns die Regeln erklärt werden. Uns wurde vor der Saison ganz klar gesagt: Wenn man sich selbst an die Hand köpft, wird es nicht als regelwidrig angesehen. Es ist für mich sehr ärgerlich und kein strafbares Handspiel." Zudem verwies der Fußball-Trainer auf die fragwürdige Aberkennung eines Tores von Jude Bellingham beim 1:2 vor einer Woche: "So richtig Glück mit den Schiedsrichter-Entscheidungen hatten wir in den letzten sieben Tagen nicht."

City-Coach Pep Guardiola sah es dagegen anders. "Elfmeter, ganz klar", sagte der Spanier nach Ansicht der TV-Bilder des neuerlichen 2:1. Manchesters Ilkay Gündogan ergänzte: "Ich hatte das Gefühl, dass der Arm relativ weit draußen war." City darf jedenfalls weiter vom ersten Titel in der Königsklasse und von insgesamt vier Titeln in dieser Saison träumen. "Wir wollen jetzt mehr", sagte denn auch Guardiola, dessen Truppe nun auf Paris Saint-Germain trifft. "Wir wissen, wie hart sie sind. Sie haben Bayern München eliminiert. Ein großer Moment für den Club und die Spieler", betonte Guardiola und mahnte: "Immer ein Spiel nach dem anderen, sprich niemals von den vier Titeln."

In Liverpool schwärmte Zidane vom Charakter seiner Spieler. "Wenn es Schwierigkeiten gibt, rücken sie noch mehr zusammen und wollen sich steigern. Wir haben enorme Qualität, aber der Schlüssel ist der Charakter der Spieler", versicherte der 48-Jährige, der seinen viertel CL-Titel als Trainer im Visier hat. Nun wartet im Halbfinale Chelsea. "Chelsea ist eine gute Mannschaft", sagte Zidane. "Je weiter wir im Wettbewerb kommen, desto schwieriger werden die Spiele."

Keine Früchte für Liverpool

Leicht hatte es sein Team gegen höchst motivierte und spielfreudige "Reds" wahrlich nicht. "Wir haben das nicht heute verloren, wir haben das in Madrid verloren", wusste Klopp. "Es war unkomfortabel für Madrid, wir waren gut, wir waren aggressiv und hatten Riesenchancen zu Beginn des Spiels." Man habe die Gelegenheiten einfach nicht genutzt. "Es wurde schwerer und schwerer, und mit ihrer Erfahrung haben die Madrilenen das einfach runtergespielt."

Nach der Niederlage im Finale 2018 war es die nächste bittere Episode für Liverpool im Duell mit Real, seit mehr als zwölf Jahren gab es keinen Sieg mehr gegen die Spanier. Mohamed Salah und Co. müssen sich nun voll auf einen Endspurt in der Premier League konzentrieren. Denn sieben Runden vor Schluss steht man dort nicht auf einem Champions-League-Platz. Drei Punkte fehlen aktuell, um unter die Top-Vier und damit wieder in die Königsklasse zu kommen. (APA/dpa, 15.4.2021)