Hamilton (li) und Vettel bei der Pressekonferenz in Imola. Ein Bild, das dem Status entspricht. Der Mercedes-Pilot im Vordergrund, der Aston-Martin-Fahrer im Hintergrund.

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Imola – Das Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola ist am Sonntag (Start 15.00 Uhr/live ORF 1, RTL und Sky) Schauplatz des zweiten WM-Laufs der Formel 1. Mercedes durfte zwar beim Auftakt am 28. März in Bahrain den Sieg von Weltmeister Lewis Hamilton bejubeln, hatte aber hart zu kämpfen mit Red Bulls Titelkandidat Max Verstappen. "Wir haben das erste Rennen gewonnen, aber wir machen uns keine Illusionen, dass dies eine unkomplizierte Saison wird", betonte Teamchef Toto Wolff.

Herausforderung für Mercedes

Vor allem im Qualifying habe Mercedes noch Aufholbedarf. "Dem Auto fehlt es auf einer Runde noch an Pace, und Red Bull scheint aktuell vorne zu liegen. Wir geben alles, um die Lücke zu schließen, und diese Herausforderung finden wir reizvoll", versicherte der 49-jährige Wiener vor dem Emilia Romagna Grand Prix auf der 4,909 Kilometer langen Vollgasstrecke in Imola, die knapp 90 Auto-Kilometer entfernt von der Ferrari-Fabrik in Maranello liegt. Bis zur Zentrale von Red Bulls Schwesterteam AlphaTauri in Faenza sind es sogar nur etwas mehr als 15 Kilometer.

"Die Strecke ist relativ schmal, was Überholmanöver erschwert, aber dadurch liegt ein größerer Fokus auf der Strategie und das Qualifying wird umso wichtiger", erklärte Wolff. Deshalb will sich Verstappen auch im zweiten Rennen unbedingt die Pole Position sichern. Den Saisonstart bezeichnete der Niederländer trotz des knapp verpassten Sieges als "großartig", weil Red Bull Serienchampion Mercedes nun endlich voll fordern könne. "Aber das garantiert noch nichts für Imola", stieg Verstappen dennoch auf die Euphoriebremse. Es gebe immer Verbesserungspotenzial am Auto, meinte der 23-Jährige.

Hamilton hofft in erster Linie, dass sein Dienstwagen nun schneller als vor drei Wochen ist, da Red Bull im Bahrain-Qualifying "mit dem Tempo, das sie haben, eigentlich sogar noch weiter vorne hätte sein können", wie der 36-jährige Brite anmerkte. Fast vier Zehntel hatten dem Rekordweltmeister in Sakhir auf den besten Startplatz gefehlt. Vor allem in Hochgeschwindigkeitspassagen hat die Sternenflotte noch Aufholbedarf. Und davon gibt es in Imola bekanntlich jede Menge.

Herausforderung für Hamilton

Hamilton blickt dem Zweikampf mit Verstappen mit Vorfreude entgegen. "Wir lieben die Herausforderung. Es ist für uns alle aufregend, dass wir vor so einer Herausforderung stehen", sagte der Mercedes-Pilot am Donnerstag. "Wir müssen weitermachen, was wir tun." Verstappen habe die "Chance, in der Zukunft Weltmeister" zu werden.

Der deutsche Sebastian Vettel wiederum will nach dem Debakel-Auftakt mit Aston Martin seine Ansprüche auch künftig nicht herunterfahren. "Nur hier zu bleiben, dass ich ein bisschen rumfahren kann, wäre Zeitverschwendung", sagte der 33-Jährige zu RTL/ntv. "Dafür bin ich zu ehrgeizig. Dafür habe ich zu viel erreicht in der Vergangenheit. Dafür ist mein Anspruch zu hoch." Vettel war nach einem komplett verpatzten Wochenende vor drei Wochen beim Debüt für Aston Martin in Bahrain nur 15. geworden.

Zum insgesamt 29. Mal gastiert die Motorsport-Königsklasse im berühmten Autodromo nahe Bologna, im Vorjahr siegte Hamilton auf dem Weg zu seinem siebenten WM-Titel. Wegen des engen Zeitplans in der Corona-Notsaison hatte die Formel 1 damals jedoch auf das übliche Freitagstraining verzichtet. Heuer gibt es wieder den üblichen Programmablauf, allerdings mit geänderten Zeiten wegen des Begräbnis von Prinz Philip am Samstag auf dem Gelände von Schloss Windsor. (APA, 15.4.2021)