Derzeit sind beim Biontech/Pfizer-Vakzin zwei Impfungen binnen weniger Wochen notwendig.

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Bei der Corona-Impfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer ist laut Pfizer-Chef Albert Bourla wahrscheinlich eine dritte Dosis innerhalb eines Jahres nötig. "Ein wahrscheinliches Szenario" sei eine dritte Dosis binnen sechs bis zwölf Monaten und dann jährliche Auffrischungsimpfungen, sagte der Chef des US-Pharmariesen am Donnerstag dem Sender CNBC. Das müsse aber noch genauer geklärt und bestätigt werden.

Bei der Entwicklung des Impfschemas spielten neue Varianten von Sars-CoV-2 eine "entscheidende Rolle", führte Bourla aus. Es sei "extrem wichtig, den Pool an Menschen, die für das Virus anfällig sein können, klein zu halten".

Dauer der Schutzwirkung wird weiter erforscht

Wie lang die Schutzwirkung der in Rekordzeit entwickelten Corona-Impfstoffe vorhält, ist ungewiss. Laut einer Studie, die Pfizer diesen Monat veröffentlichte, ist das Biontech/Pfizer-Vakzin zu mehr als 91 Prozent gegen eine Corona-Infektion und zu mehr als 95 Prozent gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung wirksam. Das gilt für bis zu sechs Monate nach der zweiten Impfung. Ob die Schutzwirkung darüber hinaus anhält, muss demnach noch erforscht werden.

Der Leiter des Corona-Stabs von US-Präsident Joe Biden, David Kessler, riet am Donnerstag in einer Anhörung in einem Unterausschuss des Repräsentantenhauses, dass die US-Bürger sich auf Auffrischungsimpfungen einstellen sollten. Die Dauer der Schutzwirkung werde noch untersucht. "Sie scheint stark zu sein, aber es gibt etwas Schwund, und zweifellos stellen die (Virus-)Varianten eine Herausforderung dar", sagte Kessler.

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Pfizer-Chef Albert Bourla verteidigt den Preis "seines" Impfstoffs.
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Bourla verteidigte in einem Interview mit mehreren europäischen Medien den hohen Preis der Biontech/Pfizer-Impfdosen. "Impfstoffe sind teuer", stellte er fest. "Sie retten Menschenleben, sie erlauben es Volkswirtschaften, wieder zu öffnen, aber wir verkaufen sie zum Preis einer kleinen Mahlzeit."

Unterschiede beim Preis des Impfstoffs

Länder mit mittlerem Einkommen bekommen den Impfstoff laut Bourla zum halben Preis, arme Länder etwa in Afrika sogar zum Selbstkostenpreis. Um den Einsatz zu erleichtern, arbeite Pfizer derzeit an einer neuen Rezeptur, wodurch der Impfstoff vier bis sechs Monate bei normalen Kühlschranktemperaturen haltbar sein soll.

Die EU-Kommission hat nicht öffentlich gemacht, welche Preise sie für die Corona-Impfstoffe ausgehandelt hat. Der bulgarische Regierungschef Bojko Borissow sagte diese Woche allerdings, wegen wachsender Nachfrage sei der Preis für eine Dosis von Biontech/Pfizer von zwölf auf bis zu 19,50 Euro gestiegen. Eine Dosis von Astra Zeneca kostet die EU hingegen weniger als zwei Euro. (APA, 16.4.2021)