Königin Elisabeth II. trägt ihren Mann nach 73 Ehejahren zu Grabe.

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Für die Welt ist sie einfach nur die Queen, mehr Erklärung braucht es für die britische Monarchin nicht. Doch für ihren Mann war sie laut Überlieferung "cabbage" (Kohl), "sausage" (Würstel) oder einfach nur "Lilibeth". Wenn Elisabeth II. heute, Samstag, Prinz Philip zu Grabe trägt, dann macht sie das wohl auch mit diesen Kosenamen. Ihren 95. Geburtstag wird sie am Mittwoch im engen Familienkreis begehen – angesichts des Verlusts ohne Feier.

Thronfolgerin durch Zufall

Das Staatsoberhaupt der Briten und auch des Commonwealth wurde am 21. April 1926 in London geboren und war eigentlich nie als Königin vorgesehen, saß doch ihr Großvater Georg V. auf dem Thron und war sie nur die Dritte in der Anwärterschaft auf ebendiesen. Doch zehn Jahre später dankte ihr Onkel Eduard VIII. überraschend ab und Elizabeth Alexandra Mary Windsor wurde zur Kronprinzessin.

Talente für Sprachen, Kunst und auch Sport zeigten sich bei der jungen Elizabeth schnell. Bei Letzterem war sie vor allem im Schwimmen begabt, sie gewann mit 13 Jahren einen großen britischen Bewerb – in dem Alter begann sie auch für einen 18-jährigen Marinekadetten namens Philip zu schwärmen und hängte sein Bild in ihr Zimmer.

Philip als Teenieschwarm

Zu ihrem 21. Geburtstag richtete die Prinzessin schließlich eine Rede an ihr künftiges Volk. Von Südafrika aus gelobte sie den Briten: "Mein ganzes Leben, sei es kurz oder lang, werde ich in euren Dienst stellen." Was auch kurz nach diesem Tag öffentlich wurde, war die Verlobung mit ihrem Teenieschwarm, dem Kadetten Philip.

Vier Jahre später war er es, der ihr während einer Kenia-Reise vom Tod ihres Vaters, König Georgs VI., berichtete. Das Paar, das bis dahin ein so weit wie möglich entspanntes Leben auf Malta geführt hatte, kehrte nach London zurück: Aus der Kronprinzessin wurde die Königin.

Rekorde brechende Regentschaft

Die Mutter von vier Kindern, achtfache Großmutter und zehnfache Urgroßmutter brach während ihrer Regentschaft Rekorde: So überholte sie etwa 2015 ihre Ururgroßmutter Victoria als längstregierende britische Monarchin. Philip, ebenfalls Victorias Ururenkel, war damals bereits der am längsten dienende Partner einer ebensolchen.

Mit Philip an ihrer Seite bereiste die Queen die Welt, stand familiäre Krisen wie Scheidungen, den Tod von Prinzessin Diana oder unangenehme TV-Interviews durch. Und wenn ihr Leben einmal endet, wird Philip umgebettet, um an ihrer Seite in der Memorial Chapel der St George’s Chapel zu ruhen. (Bianca Blei, 16.4.2021)