Sport Austria-Präsident Hans Niessl.

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

Wien – Bereits Anfang März hat Sportminister Werner Kogler Maßnahmen für ein Comeback des Sports nach der Corona-Krise angekündigt. Da die Bundesregierung zu Beginn dieser Woche Ähnliches zum Wiederaufbau der Wirtschaft verkündet hat, ist Sport Austria zuversichtlich, dass das gemeinsam mit dem organisierten Sport geschnürte #comebackstronger-Paket nun wirklich bald umgesetzt wird. "Die notwendige Basis für ein Comeback ist aber natürlich die verantwortungsvolle Öffnung des kompletten Vereinssports", betont Sport Austria-Präsident Hans Niessl und begrüßt deshalb auch die bei der Regierungs-Pressekonferenz am Freitag angekündigte Öffnungsperspektive für den Mai.

Wie berichtet, haben das Sportministerium, Sport Austria sowie deren Dach – und Fachverbände gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Finanzen, Wirtschaft, Bildung und Gesundheit 57 Maßnahmenvorschläge erarbeitet. Anschließend wurden Themen für den Wiederaufbau und die Stärkung des österreichischen Sports während bzw. nach Bewältigung der Pandemie priorisiert.

Maßnahmen in Umsetzung

Folgende Maßnahmen sind bereits bzw. gelangen demnächst in Umsetzung: Die Verlängerung des NPO-Unterstützungsfonds für gemeinnützige Vereine, die Verlängerung des Sportligenfonds, die Verlängerung der Möglichkeit für Vereine, die Pauschale Aufwandsentschädigung für Aktive und BetreuerInnen weiterhin auszuzahlen, die Ausweitung der Budgetmittel für Kinder gesund bewegen (zusätzlich 600.000 Euro), die Ausweitung des Programms Bewegt im Park (26 % mehr Bewegungseinheiten) sowie die Mitgliedergewinnung bzw. -rückgewinnung durch den "Sportscheck" (9 Millionen).

Bei anderen wichtigen Punkten – wie bei der überfälligen Inflationsanpassung sowie der Erhöhung der Bundessportfördermittel, bei steuerlichen Erleichterungen oder der Anhebung der Pauschalen Aufwandsentschädigung – kann die Umsetzung noch dauern. Deshalb erwartet Sport Austria, dass durch die Regierungsankündigung eines Wiederaufbau-Programms der Wirtschaft nun auch die bereits ausgearbeiteten Maßnahmen zum Wiederaufbau des Sports rasch umgesetzt werden und sich diese im Comeback-Programm der Regierung wiederfinden.

Konkrete Taten gefordert

Niessl: "2020 konnten wir mit Sportminister Werner Kogler ein finanzielles Hilfspakt für unsere 15.000 Sportvereine ausverhandeln. 5.700 Vereinen wurden aus diesem NPO-Unterstützungsfonds bislang 70 Millionen Euro bereitgestellt. Damit das gesamte #comebackstronger-Maßnahmen-Paket eine ähnliche Erfolgsstory wird, müssen den guten Gesprächen aber nun bald konkrete Taten folgen. Da müssen die Schritte schneller gesetzt werden."

Der wichtigste Punkt für ein gelungenes Sport-Comeback sei aber "die rasche, verantwortungsvolle Öffnung des kompletten Vereinssports". Niessl: "Der Sport hat schon in der Praxis gezeigt, dass seine Präventionskonzepte funktionieren. Da die Regierung Öffnungsschritte in Aussicht gestellt hat, hoffen wir nun, dass wir tatsächlich bis Ende nächster Woche eine konkrete Perspektive erhalten, denn auch Sportvereine können natürlich nicht auf Knopfdruck hochgefahren werden: Jeder unnötige Zeitverlust beim Hochfahren des Vereinssports vergrößert nicht zuletzt die gesundheitlichen Kollateralschäden des Stillstands." (red, 16.4.2021)