Die Ära Castro ist mit dem Rücktritt von Raúl Castro zu Ende.

Foto: AFP

Havanna – Im realsozialistischen Teil der Karibik geht endgültig eine Ära zu Ende. Zu Beginn des Kongresses der kommunistischen Einheitspartei (KP) hat Raúl Castro am Freitag angekündigt, er werde die Führung der KP nun in die Hände einer "jüngeren Generation" legen. Das ist relativ zu sehen. Der 89-Jährige, der 2011 seinen Bruder Fidel an der Staatsspitze beerbt hatte, hatte die Präsidentschaft schon 2018 an dem mittlerweile auch schon 60-jährigen Miguel Díaz-Canel übergeben.

Ebendieser sollte beim Parteikongress auch als neuer Generalsekretär der KP ins Amt eingeführt werden. Gemeinsam mit Castro verlassen auch der 90-jährige José Ramón Machado Ventura und der 88-jährige Ramiro Valdés die Führungsriege der Partei, die das Land seit der Revolution 1953 regiert. Die Castros waren insgesamt mehr als sechs Jahrzehnte an der Spitze des Staates gestanden. Zum Treffen in Havanna hatten sich trotz Corona etwa 400 Parteikader versammelt. Der Karibikstaat ist bisher relativ gut durch die globale Pandemie gekommen – es fehlen aber Tourismuseinnahmen. (mesc, 16.4.2021)