Norwegens Außenministerin Ine Eriksen Soreide.

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Oslo – Norwegen und die USA haben einen neuen Verteidigungsvertrag geschlossen, der US-Investitionen in militärische Einrichtungen in dem skandinavischen Land ermöglicht. Zudem werden in dem am Freitag unterzeichneten Abkommen die Bedingungen festgelegt, unter denen US-Soldaten Manöver in Norwegen abhalten können, das eine Grenze zu Russland hat.

Beide Länder haben bereits seit Jahrzehnten Verteidigungsvereinbarungen. Norwegen verweigert anderen Ländern grundsätzlich die Unterhaltung dauerhafter Militärstützpunkte auf seinem Territorium, um Russland nicht zu provozieren. "Es kommt nicht in Frage, in Friedenszeiten Stützpunkte für ausländische Kampftruppen in Norwegen einzurichten", bekräftigte Außenministerin Ine Eriksen Soreide am Freitag.

Marinebasis und Visaerleichterungen

Das neue Abkommen erlaubt den USA jedoch Investitionen in den Kampfjet-Stützpunkt Rygge, einen Stützpunkt für Tankflugzeuge, eine Basis zur Marineüberwachung und eine Marine-Logistikbasis in Ramsund. Zudem werden die Voraussetzungen für Reisen von US-Armeepersonal auf norwegischem Boden festgelegt und die Visafreiheit von Armeemitgliedern auf zivile Mitarbeiter ausgedehnt.

Immer wieder finden in dem NATO-Mitgliedstaat Manöver mit deutscher, niederländischer, britischer und US-Beteiligung statt. In unterirdischen Anlagen ist zudem US-Militärmaterial gelagert.

Norwegen unterhält grundsätzlich freundschaftliche Beziehungen zu Russland. Seit der russischen Annexion der ukrainischen Krim-Halbinsel 2014 verschlechterten sie sich jedoch. (APA, 16.4.2021)