Die Oppositionsparteien sind größtenteils mit sich selbst beschäftigt.

Foto: Matthias Cremer

Die Regierung bietet viel Anlass zu Kritik, es böten sich sogar Anlässe, ihren Rücktritt zu fordern, da gibt es einiges, was einen in der Sache empören kann oder was einen auch atmosphärisch hochschrecken lässt. Auch die Corona-Krise ist derart herausfordernd, dass Expertise, Kritik und vielleicht sogar Mitarbeit der Opposition angebracht wäre. Wenn man der Regierung nicht zutraut, die Krise allein zu meistern, könnte man sich auch einbringen.

SPÖ und Neos versuchen das, die FPÖ krakeelt nur herum. Was SPÖ und FPÖ aber verbindet, ist die Frage der Glaubwürdigkeit: Beide Parteien sind derart mit internen Auseinandersetzungen und dem Abarbeiten von Befindlichkeiten beschäftigt, dass es schwerfällt, sie in der Sache ernst zu nehmen.

Quertreiber

In der FPÖ drischt man aufeinander ein, ein immer radikaler werdender Flügel um Klubchef Herbert Kickl versucht, Parteichef Norbert Hofer abzusetzen. Ausgelöst wurde dieser Tumult durch dessen nachvollziehbare Aufforderung, doch Masken zu tragen. Jetzt will auch Heinz-Christian Strache wieder mitmischen – zu komisch, aber nicht ernst zu nehmen.

Die SPÖ hingegen hat das Problem, mit Pamela Rendi-Wagner eine grundvernünftige Parteivorsitzende zu haben und mit Hans Peter Doskozil einen Quertreiber im Burgenland, der sich gebärdet, als gäbe es Corona nicht. So tut sich die Partei schwer mit ihrer Glaubwürdigkeit und bleibt fahrlässig harmlos in ihrer Manöverkritik an der Bundesregierung. (Michael Völker, 18.4.2021)