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Ab 1. Juni sollen auch Sammeltaxis ermöglicht werden.

Foto: Reuters/Lucy Nicholson

Der US-Fahrdienstleister Uber kehrt mit seinem Kernangebot "UberX" nach Salzburg zurück. Nach Wien sind damit seit heute auch in einem zweiten Bundesland wieder vorbestellte Fahrten zu einem im Voraus fixierten Pauschalpreis möglich. Ein Taxameter läuft nicht mit, der vereinbarte Tarif darf im Nachhinein nicht überschritten werden. Der Landeshauptmann machte jedoch vom gesetzlich vorgesehenen Recht Gebrauch und legte per Verordnung für bestimmte Gebiete Mindesttarife fest.

Seit Anfang März können Uber & Co, aber auch klassische Taxi-Funkzentralen, per App oder Telefon bestellte Taxifahrten mit fixem Abfahrts- und Zielort zu einem Pauschalpreis vermitteln. Möglich macht das eine Novelle des Gelegenheitsverkehrsgesetzes. Im Gegensatz zur früher, als für Mietwagenfahrten anders als für Taxis eine freie Preisgestaltung galt, hat das Land Salzburg nun für zahlreiche Gemeinden im Land einen Mindestpreis festgelegt. Dieser setzt sich aus einem Mindestgrundentgelt je nach Tageszeit und einem Mindeststreckenentgelt pro Kilometer zusammen und kann je nach Region variieren.

Keine Obergrenze

"In Salzburg legt die Tarifverordnung zwar keine Unter- und Obergrenze fest wie in Wien, sondern nur eine Untergrenze. Die Pauschale hat aber einen Mindestpreis bekommen, der sehr nahe am Taxipreis liegt und je nach Fahrstrecke günstiger oder teurer als das Taxi ausfallen kann", sagte Uber-Österreich-Chef Martin Essl am Montag zur APA. Zentraler Unterschied: Beim Taxi werde noch eine Stehzeitkomponente eingerechnet, etwa wenn ein Auto im Stau stehe. "Es wird sich zeigen, wie sich die hohen Untergrenzen auf das Geschäft auswirken. Ein hoher Preis lässt die Nachfrage aber oft sinken. Die Leute bleiben dann leider eher beim eigenen Auto."

Wie sich die neuen Rahmenbedingungen im Detail auswirken, werde sich wohl erst nach der Corona-Pandemie in den Sommermonaten zeigen. "Wir haben jedenfalls ausreichend Partner, um unseren Fahrgästen ein zuverlässiges Service anbieten zu können," sagte Essl. Neu sei, dass Fahrgäste bei "Uber X" fortan auch mit Bargeld bezahlen können.

Über die Grenzen der in den Verordnungen genannten Gemeinden hinaus – das sind neben der Stadt Salzburg, Wals-Siezenheim und Bergheim de facto alle größeren Städte und Tourismusgemeinden im Bundesland – können Fahrten hingegen ohne vorgegebenen Preis vereinbart werden.

Zusammenlegung

Nach der Zusammenlegung des Taxi- und Mietwagengewerbes mit 1. Jänner arbeitet Uber in Salzburg – wie auch in Wien – ausschließlich mit lizenzierten Taxiunternehmern zusammen. Alle Fahrerinnen und Fahrer auf der Plattform benötigen seit Jahresbeginn einen Taxischein. Uber musste sich darum Anfang des Jahres vor allem in Wien von Tausenden Fahrern trennen, da viele Mietwagenfahrer keinen Taxischein hatten. Auch in Salzburg wurde "UberX" mit Jahresende 2020 zunächst eingestellt. Unter dem Namen "Uber Taxi" waren bis heute nur Fahrten mit Taxameter angeboten worden – die es auch weiterhin geben soll.

Neu ist, dass ab 1. Juni 2021 Sammeltaxis ermöglicht werden. Ein Taxi darf dann während der Fahrt Fahrgäste aufnehmen und aussteigen lassen – es müssen aber alle Passagiere vor Fahrtantritt über die Strecke, die verlängerte Fahrdauer und das Ausmaß der Herabsetzung des Fahrpreises informiert werden. (APA, 19.4.2021)