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Twitch schlägt gegen Viewbots zu.

Foto: Reuters

Bereits in der Vergangenheit musste Twitch gegen sogenannte Viewbots vorgehen. Jetzt setzte die Streamingplattform zu einem weiteren Schlag an. Via Twitter teilte das Unternehmen mit, dass es insgesamt mehr als 7,5 Millionen künstliche Zuseher aus dem Verkehr gezogen hat. Das hat vor allem zu einem großen Follower-Verlust bei den Stars der Plattform geführt.

Follower-Anzahl minimiert

Am 14. April veröffentlichte Twitch ein Statement auf Twitter, in dem es hieß: "Wir haben den Anstieg des gefälschten Engagements auf Twitch beobachtet und 7,5 Millionen + Konten identifiziert, die durch Follow-Botting und View-Botting gegen unsere AGBs verstoßen. Wir ergreifen Maßnahmen gegen diese Konten und freuen uns über alle Berichte zu diesem Thema." Follower-Anzahlen werden gerne als Indikator genommen, um die Relevanz eines Streamers zu beurteilen, auch wenn die Plattform mittlerweile eigentlich andere Parameter heranzieht, um ihre Streamer ins besondere Licht der Frontpage zu stellen.

Dennoch ist es für die meisten Streamer, die noch nicht große Aufmerksamkeit besitzen, eine Frage des Prestiges, auf eine gewisse Anzahl Follower hinzuweisen.

Das Sperren von Millionen Bots hatte auch zur Folge, dass die Follower-Zahl bei einigen Streamern massiv verkleinert wurde. Besonders hart traf es zwei von ihnen: Der ehemalige Overwatch-E-Sportler Félix "xQc" Lengyel verlor knapp 2,6 Millionen Follower, das Streaming-Urgestein Chance "Sodapoppin" Morris musste gar 3,2 Millionen Follower einbüßen, berichtet das Spielemagazin "Kotaku". Diese Verluste scheinen jedoch nicht zu einem signifikanten Rückgang der Zuschauerzahl geführt zu haben, was darauf hindeutet, dass die Bots entweder inaktiv waren oder Twitch sie bereits nicht mehr als aktive Zuschauer zählte.

Twitch bleibt streng

Twitch ist in der Vergangenheit schon mehrmals gegen die Bot-Invasion vorgegangen. Im Jahr 2018 gewann das Unternehmen einen Prozess gegen zwei Viewbot-Verkäufer. Twitch wurden insgesamt 1,3 Millionen Dollar an Schadensersatz zugesprochen, heißt es bei "Kotaku".

Damit setzt Twitch rigoros seine eigenen Hausregeln durch. Erst kürzlich veröffentlichte die Plattform eine neue Richtlinie, die es erlaubt, Streamer auch für Fehlverhalten abseits der Plattform zu sperren, (fpz, 19.4.2021)